DAZ aktuell

Kein Rabatt mehr für Rabattarzneimittel?

STUTTGART (diz). Die Rabattverträge sorgen weiter für massiven Unmut unter Apothekern. Dem Vernehmen nach sollen einige Großhändler angekündigt haben, ab 1. Oktober keine Rabatte mehr oder nur noch verschlechterte Rabattkonditionen auf Arzneimittel, für die Rabattverträge abgeschlossen wurden, gewähren zu können.

Diesen Hinweis erhielt die DAZ aus Apothekerkreisen. Hintergrund dieser Maßnahme soll die Ankündigung der Pharmahersteller sein, bei Arzneimitteln, die in Rabattverträge mit Krankenkassen aufgenommen wurden, keine Rabatte mehr an den Großhandel gewähren zu können. Der Großhandel will diese Maßnahme, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, an die Apotheken weitergeben, sprich: Keine Rabatte mehr oder nur noch geringe Rabatte auf Rabattarzneimittel. Diese Maßnahme soll bereits ab 1. Oktober greifen. Damit würden Apotheken durch Rabattarzneimittel und Rabattverträge gleich mehrfach belastet:

  • Personell durch einen erhöhten Beratungsmehraufwand in der Apotheke,
  • finanziell durch mögliche Retaxationen und
  • jetzt durch Streichung von Großhandelsrabatten.

Versucht die Industrie nun Mindereinnahmen aufgrund von Rabattverträgen auf Kosten der Apotheker zu minimieren, indem keine Rabatte mehr gewährt werden? Steht beim Bezug von Rabattarzneimitteln über den Großhandel nur noch das Skonto zur Verfügung? Ein ungutes Spiel – der Gelackmeierte ist der Apotheker, es freuen sich Pharmahersteller und Krankenkassen. Das Maß ist voll. Eine Anpassung des Kassenabschlags ist vor diesem Hintergrund mehr als überfällig.

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