Aus Kammern und Verbänden

Neuer Kammerpräsident trifft neuen Minister

Im nördlichsten Bundesland gab es in der jüngeren Zeit zwei Neuerungen für die Berufspolitik: einen neuen Präsidenten der Apothekerkammer und einen neuen Sozialminister, nachdem die Große Koalition im Landtag beendet worden war und Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) die SPD-Minister entlassen hatte. Am 16. September berichtete der neue Kammerpräsident Gerd Ehmen in Kiel bei der ersten Sitzung der Kammerversammlung nach seiner Wahl über das Zusammentreffen mit dem neuen Minister Dr. Christian von Boetticher.
Kammerpräsident Gerd Ehmen
Foto: DAZ/tmb

Nach der Neubesetzung im Sozialministerium waren die Vertreter der Gesundheitsberufe im Rahmen einer Veranstaltung der Interessengemeinschaft der Heilberufe (IdH) des Landes mit den Spitzen des Ministeriums zusammengetroffen. Die IdH engagiert sich insbesondere für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in der Fläche. Es dürfe nicht so kommen, dass Patienten künftig mit Bussen zu Versorgungszentren gefahren werden müssen, erklärte Ehmen. Bei dem Treffen mit der IdH habe sich Minister von Boetticher sehr detailliert für die Situation der Gesundheitsberufe und die Zukunft des Gesundheitswesens interessiert. Die Vertreter der Gesundheitsberufe hätten es als wohltuend empfunden, dass die Politiker ihnen die Gelegenheit für Statements gegeben haben. Staatssekretär Dr. Olaf Bastian mache die Position des Landes sehr gut deutlich. Dies sei sehr konstruktiv und hilfreich mit Blick auf den Kontakt zum Bundesrat, denn Bastian ist auch Bevollmächtigter des Landes beim Bund. Ehmen hofft, dass der Ansatz von Boettichers nach der unmittelbar bevorstehenden Landtagswahl fortgeführt wird.

Testkäufe erfolgreich

Kammergeschäftsführer Frank Jaschkowski berichtete über den Verlauf der Beratungsinitiative der Kammer in diesem Jahr. Bei insgesamt 300 Testkäufen wurde jeweils 150 Mal

  • das Symptom Obstipation ohne Präparatewunsch vorgestellt und
  • der Präparatewunsch ASS 100 und Dolormin ohne Nennung eines Beschwerdebilds geäußert.

Bei "Obstipation" sei in 140 von 150 Fällen eine Beratung angeboten worden. Beim Präparatewunsch sei das Abklären der Grenzen der Selbstmedikation noch verbesserungsfähig. Doch zeige sich im Vergleich zu früheren Jahren weiterhin eine positive Tendenz bei den Ergebnissen.

Apothekertag in Damp angedacht

Ehmen berichtete, der Fortbildungsbeauftragte der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Walter Raasch, sei mit dem Verlauf des Frühjahrskongresses in Damp sehr zufrieden. Doch könne die Wahrnehmung der Veranstaltung möglicherweise noch verbessert werden. Dazu habe Raasch vorgeschlagen, den Kongress zu einem Apothekertag aufzuwerten und um eine politische Komponente zu ergänzen. Die Kammerversammlung diskutierte daraufhin, ob im Rahmen der Veranstaltung in Damp eine verkürzte Kammerversammlung mit ausgewählten Themen vor größerem Publikum stattfinden könnte. Außerdem wurde über berufspolitische Vorträge und Diskussionen als Programmpunkte beraten. Der Vorstand wurde beauftragt, weitere Vorschläge zu erarbeiten.

Renten erhöht

Dr. Stefan Zerres, Kammerjustiziar und Geschäftsführer des Versorgungswerkes der Apothekerkammer, berichtete über den Geschäftsverlauf des Versorgungswerkes. Die Verluste aus Aktiengeschäften im Jahr 2008 haben die Beträge, die zur Verarbeitung der Längerlebigkeit eingeplant waren, teilweise aufgezehrt. Allerdings sei ein großer Teil der Verluste im Verlauf des Jahres 2009 wieder aufgeholt worden. Im Einklang mit dem Vorschlag des Versicherungsmathematikers beschloss die Kammerversammlung eine Rentenerhöhung um ein Prozent. Damit solle auch eine Diskrepanz zur Entwicklung in der gesetzlichen Rentenversicherung vermieden werden, so Zerres. Die Anwartschaften wurden nicht erhöht.

Außerdem ging es in der Sitzung der Kammerversammlung um die Logistik für die Verteilung des Impfstoffes gegen die Neue Grippe (siehe Bericht "Neue Grippe").

tmb

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