Ernährung aktuell

Beim Essen auf die Zeit achten

Immer wieder wird kontrovers darüber diskutiert, ob für die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas alleine die Energiemenge der Nahrung eine Rolle spielt oder ob auch die Zeiten der Nahrungsaufnahme zu berücksichtigen sind. Eine von amerikanischen Wissenschaftlern durchgeführte Studie spricht für letzteres.

Wer der Entstehung von Übergewicht vorbeugen möchte, sollte nach den Forschungsergebnissen von Deanna M. Arble und Kollegen nicht nur auf die zugeführte Kalorienmenge achten, sondern auch darauf, wann diese Kalorien aufgenommen werden. Die Wissenschaftler von der Northwestern University in Evanston, Illinois, untersuchten den Einfluss des circadianen Rhythmus auf die Gewichtsentwicklung von jungen Mäusen. Die Tiere wurden im Labor in einem zwölfstündigen Tag-Nacht-Rhythmus gehalten. Ein Teil davon kam nur während der Ruhephase an stark fetthaltiges Futter heran, der andere Teil nur während der Aktivitätsphase. Nach sechs Wochen hatten die Tiere, die nur während der Ruhezeiten fressen konnten, knapp 50 Prozent an Gewicht zugenommen. Bei den Tieren, die nur in der Aktivitätsphase an Futter herankamen, stieg das Gewicht dagegen nur um etwa 20 Prozent an. Die Menge des konsumierten Futters war dagegen in beiden Gruppen vergleichbar. Auf eine höhere Kalorienzufuhr konnte der Effekt somit nicht zurückgeführt werden. Vielmehr machen die Studienautoren Faktoren wie eine unterschiedliche Körpertemperatur, veränderte Hormonspiegel und unterschiedliche Schlafgewohnheiten für den Unterschied in der Gewichtszunahme verantwortlich. "Wie und warum eine Person zunimmt, ist eine sehr komplexe Frage. Die Antwort umfasst eindeutig mehr als nur die Zufuhr und den Verbrauch von Kalorien”, lautet ihr Fazit. ral

Quelle: Arble, D. M. et al.: Obesity, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/oby.2009.264

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