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Vor illegalem Medikamentenhandel im Web wird gewarnt

BERLIN (ks). Im Zusammenhang mit der Schweinegrippe warnen der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) gemeinsam vor dem illegalen Handel mit Tamiflu im Internet. Testeinkäufe des ZL hätten gezeigt, dass Tamiflu problemlos ohne Rezept im Internet erworben werden kann.
Wozu ein Rezept? Offen wird im Web für Seiten geworben, auf denen man Tamiflu rezeptfrei erhält. Verbraucherschützer und das ZL warnen zu Recht hiervor.

"Die aktuelle Besorgnis der Bevölkerung hinsichtlich der Schweinegrippe wird von Geschäftemachern skrupellos ausgenutzt", erklärte Dr. Stefan Etgeton, Leiter Fachbereich Gesundheit des vzbv, zu Wochenbeginn. Dr. Mona Tawab vom ZL warnte vor erheblichen gesundheitlichen Risiken einer Selbstmedikation mit Tamiflu: "Das Risiko einer Resistenzentwicklung bei unsachgemäßer Einnahme ist groß. Wer eine normale Grippe mit Tamiflu behandelt, läuft Gefahr, nicht mehr erfolgreich gegen Schweinegrippe therapiert werden zu können." Zudem seien zahlreiche Fälschungen unter den illegal angebotenen Medikamenten.

Auch andere verschreibungspflichtige Arzneimittel wie hochwirksame Schlaf- und Schmerzmittel mit hohem Suchtpotenzial oder Viagra werden nach Erkenntnissen des ZL offensiv im illegalen Internethandel angeboten. Der vzbv ruft daher alle Verbraucher auf, von der Bestellung verschreibungspflichtiger Medikamente ohne Rezept Abstand zu nehmen. Wer Arzneimittel im Internet kaufen wolle, sollte laut Etgeton auf die beim DIMDI registrierten Anbieter des seriösen Arzneimittelversandhandels zurückgreifen.

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