Arzneimittel und Therapie

Intravenöse Gabe von Zanamivir scheint Leben zu retten

Der Neuraminidasehemmer Zanamivir ist bislang nur zur inhalativen Anwendung bei Influenzainfektionen zugelassen. Einem soeben in der Fachzeitschrift Lancet online veröffentlichten Fallbericht ist zu entnehmen, dass er, intravenös zusammen mit Methylprednisolon gegeben, einer an der Neuen Grippe erkrankten Patientin das Leben gerettet hat.

Eine 22-jährige Patientin hatte im Rahmen einer Infektion mit dem neuen Influenza-Erreger A/H1N1 eine schwere Virus-Pneumonie entwickelt. Sie war zuvor wegen eines Hodgkin-Lymphoms mit einer Chemotherapie behandelt worden und litt infolge dessen unter einer Neutropenie. Trotz intensivmedizinischer Behandlung einschließlich Beatmung, Hydrocortisonbehandlung, oraler Oseltamivirgabe und Inhalation von Zanamivir konnte keine Besserung erzielt werden. Erst die intravenöse Gabe von 600 mg Zanamivir zweimal täglich zusammen mit Methylprednisolon konnte der Patientin helfen. Innerhalb von 48 Stunden besserte sich ihr Zustand. Die Autoren des Fallberichts betonen, dass es sich um einen nicht bestätigten Einzelfall handelt. Da mit der hochdosierten Methylprednisolon-Therapie und der intravenösen Zanamivir-Behandlung zeitgleich begonnen wurde, ist nicht eindeutig bewiesen, dass Zanamivir alleine zu der Besserung geführt hat. Daher sind weitere Untersuchungen erforderlich, in denen Zanamivir i.v. und Methylprednisolon jeweils alleine mit einer entsprechenden Kombinationsbehandlung verglichen werden.

 

Quelle

Kidd M et al.: H1N1 pneumonitis treated with intravenous zanamivir. Lancet online-Publikation 4. September 2009

 

du

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