Arzneimittel und Therapie

Zulassungserweiterung für Sitagliptin

Für den DPP-4-Hemmer Sitagliptin (Januvia®, Xelevia®) haben die europäischen Behörden die Zulassung erweitert: Er ist nun auch indiziert für die Monotherapie bei Metforminunverträglichkeit oder -kontraindikationen sowie für die Dreifachtherapie mit Metformin und einem Glitazon. Bisher war es in einer oralen Zweifach-Kombinationstherapie mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff bzw. mit einem Thiazolidindion zur Behandlung des Typ-2-Diabetes indiziert.

Mit der erweiterten Zulassung darf Sitagliptin nun eingesetzt werden bei Patienten mit Typ-2-Diabetes

zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle in Kombination mit Metformin, wenn Diät und Bewegung plus eine Monotherapie mit Metformin den Blutzucker nicht ausreichend senken.

zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff, wenn Diät und Bewegung plus eine Monotherapie mit einem Sulfonylharnstoff in der höchsten vertragenen Dosis den Blutzucker nicht ausreichend senken und wenn Metformin aufgrund von Kontraindikationen oder Unverträglichkeit nicht geeignet ist.

zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff und Metformin, wenn Diät und Bewegung plus eine Zweifachtherapie mit diesen Wirkstoffen den Blutzucker nicht ausreichend senken.

Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitoren wie Sitagliptin (Januvia®, Xelevia®) und Vildagliptin (Galvus®) sollen den Abbau der körpereigenen Inkretine durch Hemmung des Enzyms Dipeptidylpeptidase (DDP) verhindern. Inkretine sind Peptidhormone, die im Dünndarm gebildet werden. Sie sind Teil eines endogenen Systems, das bei der physiologischen Regulation der Glucosehomöostase eine Rolle spielt. Wichtige Vertreter der Inkretine sind das Glucagon-like-peptide 1 (GLP-1) und das Glucose-dependent insulinotropic peptide (GIP). Wenn der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit erhöht ist, erhöhen GLP-1 und GIP die Insulinsynthese und -freisetzung aus den Betazellen des Pankreas. GLP-1 hemmt zusätzlich die Glucagonsekretion der Alphazellen, verzögert die Magenentleerung und steigert das Sättigungsgefühl. All diese Wirkungen hängen von der Glucosekonzentration im Blut ab. Das heißt, die Insulinsekretion wird nur bei hohen Glucosekonzentrationen stimuliert. DPP-4-Inhibitoren erhöhen die Spiegel der aktiven Inkretinhormone und senken so die Blutzuckerwerte bei Typ-2-Diabetikern: Sitagliptin verbesserte in klinischen Studien HbA1c -Werte und die Blutzuckerwerte. Die häufigsten Nebenwirkungen in den klinischen Studien waren eine verstopfte oder laufende Nase, Halsschmerzen, Infektion der oberen Atemwege und Kopfschmerzen.

 

Quelle

Sitagliptin bietet breitestes Zulassungsspektrum. Pressemitteilung der Berlin-Chemie AG vom 28. August 2009. 

Fachinformationen Xelevia® und Januvia®, Stand Juni 2009.

 

ck

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