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Ergebnis der Holding gesteigert

PLANEGG (tmb). Die Sanacorp Pharmaholding AG veröffentlichte am 14. August ihre Ergebnisse für das erste Halbjahr 2009. Deutliche Ertragszuwächse in Deutschland stehen Rückgängen in Frankreich gegenüber. Die Beteiligungsergebnisse der Holding verbesserten sich erheblich. Daraufhin erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr weiterhin die bisherige Dividende ausschütten zu können.
Fahnen im Aufwind Die Sanacorp AG ist mit ihrem Halbjahresergebnis zufrieden.

Foto: Sanacorp

Die Sanacorp Pharmaholding AG ist eine reine Holdinggesellschaft. Ihre Erlöse resultieren allein aus den Ausschüttungen der Millenium S.p.A., die wiederum von den Erträgen der deutschen Sanacorp Pharmahandel GmbH und der in Frankreich und Belgien tätigen Cerp-Rouen-Gruppe gespeist werden. Im Berichtszeitraum von Januar bis Juni 2009 stieg der Beteiligungsertrag der Holding gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um 2,1 Mio. Euro auf 9,5 Mio. Euro. Daraufhin stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Holding um 32,1 Prozent auf 9,09 Mio. Euro. Zur Beurteilung des Geschäftsverlaufs sind die Ergebnisse der operativ tätigen Konzerngesellschaften allerdings aussagekräftiger.

Im Berichtszeitraum ergaben sich im Konzern zwei wesentliche Veränderungen. In Deutschland ging ab dem 1. April erstmals die Tätigkeit der neu erworbenen v.d.Linde-Arzneimittel GmbH mit den Filialen in Düsseldorf und Herne in den Bericht ein. Bereinigt um diesen Effekt entwickelte sich der Umsatz in Deutschland etwa mit dem Markt. Als weitere Besonderheit wurden in Frankreich drei neue Niederlassungen eröffnet.

Steigerung in Deutschland

In Deutschland konnte die Rohertragsmarge im ersten Halbjahr mit 5,86 Prozent (Vorjahreszeitraum: 5,84 Prozent) stabil gehalten werden – trotz der höheren Wettbewerbsintensität im Kerngebiet der v.d.Linde-Unternehmensgruppe in Nordrhein-Westfalen, wie es im Halbjahresbericht heißt. Im Berichtszeitraum wurden 1.562 Mio. Euro umgesetzt, im ersten Halbjahr des Vorjahres 1.337 Mio. Euro, allerdings noch ohne v.d.Linde. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für die deutsche Sanacorp-Gruppe stieg im Berichtszeitraum beträchtlich auf 13,797 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 7,050 Mio. Euro), der Periodenüberschuss wuchs um 72,8 Prozent auf 10,168 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote des deutschen Teilkonzerns sank durch die Übernahme von 56,71 Prozent auf 43,10 Prozent.

Rückgang in Frankreich

In Frankreich verzeichnete der Gesamtmarkt einen leichten Umsatzrückgang. Außerdem belastet die im März 2008 von der französischen Regierung eingeführte Modifizierung der Berechnung der Großhandelsmarge den Nettoertrag der Großhändler im Nachbarland. So fiel die Rohertragsmarge der Cerp-Rouen-Gruppe auf 4,61 Prozent (zuvor 4,89 Prozent). Die Belastungen konnten durch die neuen Filialen nur teilweise kompensiert werden, weil auch die höheren Betriebskosten belasten. Der Umsatz in Frankreich und Belgien stieg um 4,34 Prozent auf 1.668 Mio. Euro, doch das operative Ergebnis sank auf 13,864 Mio. Euro (zuvor: 18,209 Mio. Euro) und der Periodenüberschuss auf 9,131 Mio. Euro (zuvor: 11,577 Mio. Euro).

Das Ergebnis der Millenium S.p.A., in der die Konzerntätigkeiten gebündelt werden, wird zudem durch geringere Erträge aus der Anzag-Beteiligung und durch die Finanzierung der v.d.Linde-Übernahme belastet. Die guten Zahlen aus Deutschland führten aber insgesamt zu positiven Vorzeichen. Dazu trug auch der im Juni 2008 eingeführte "Leistungsbeitrag" bei. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg auf 25,897 Mio. Euro (zuvor: 24,292 Mio. Euro), der Periodenüberschuss auf 18,116 Mio. Euro (zuvor 16,680 Mio. Euro).

Konstante Dividende erwartet

Die schlechteren wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland werden sich nach Auffassung der Sanacorp-Verantwortlichen allenfalls verzögert auf den Gesundheitsmarkt auswirken. Das Direktgeschäft und die Rabattverträge werden weiterhin als Belastungen betrachtet, doch könnte das Direktgeschäft als Folge der 15. AMG-Novelle zurückgehen. Bei Finanzierungen könnten sich die Unternehmen nicht den Auswirkungen der Finanzkrise entziehen, doch sei die Finanzierung der v.d.Linde-Übernahme vollständig gegenüber Zinsänderungen abgesichert. Angesichts des Anstiegs der bereits vereinnahmten Beteiligungserträge rechne die Holding mit einem auch auf Jahressicht höheren Geschäftsergebnis als im Vorjahr. Daher erwarte der Vorstand der Holding, dass die in den früheren Jahren praktizierte Dividendenkontinuität für das Geschäftsjahr 2009 beibehalten werden kann. Außerdem gehe der Vorstand davon aus, dass die Millenium S.p.A. auch im Geschäftsjahr 2010 eine Dividende wie im laufenden Jahr an die Holding ausschütten kann.

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