DAZ aktuell

Schmidt fordert Ende des Zwei-Klassen-Service

BERLIN (tw). "Der nächste freie Termin wäre dann Mitte November" – diese oder ähnliche Auskünfte erhalten derzeit gesetzlich Versicherte, wenn sie einen Termin beim Facharzt vereinbaren wollen. Wer nicht so lange warten kann, sollte zumindest ein paar Stunden Zeit haben, denn die müssen zu den alternativ angebotenen Notfall-Sprechstunden in der Regel mitgebracht werden. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt fordert die Ärzte nun auf, diesen Zustand unverzüglich zu beenden und allen Patienten – ob privat oder gesetzlich versichert – den gleichen Service zu bieten.

"Ich erwarte, dass mit der erheblich verbesserten Honorierung eine Bevorzugung von Privatpatienten aufhört und der ,Zwei-Klassen-Service‘ beendet wird", sagte Schmidt gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Es kann nicht sein, dass Patientinnen und Patienten viel später einen Termin erhalten, nur weil sie gesetzlich versichert sind." In alle Wartezimmer solle wieder eine gute Versorgung mit erstklassigem Service einziehen – auch für die gesetzlich Versicherten.

Die Ministerin wies in diesem Zusammenhang erneut die Kritik der Ärztefunktionäre an der umstrittenen Honorarreform der Bundesregierung zurück und betonte, dass sich die zahlreichen Proteste als völlig unangemessen erwiesen hätten. Nach den ersten, aktuellen Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung seien die Honorare der niedergelassenen Ärzte bundesweit im Schnitt um 7,8 Prozent gestiegen. Die Umsetzung der Honorarreform hätte demnach zu spürbaren Mehreinnahmen der Vertragsärzteschaft in Deutschland geführt.

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