Aus der Hochschule

Akademische Abschlussfeier

Traditionell feiern die Chemie- und Pharmazie-Absolventen des Wintersemesters der Universität Würzburg ihren Abschluss gemeinsam. So fand am 18. Juli 2009 die Akademische Abschlussfeier in der Neubaukirche in Würzburg statt.
Abschlussfeier in der Neubaukirche Die Absolventen der Pharmazie und der Chemie freuten sich über ihre Zeugnisse, teilweise auch über Preise.

Die Feier wurde von Absolventen mit einem Musikstück auf Posaune und der imposanten Orgel der Neubaukirche eingeleitet. Prof. Würthner, Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie, stellte darauf in seiner Eröffnungsrede heraus, dass die Chemie und Pharmazie Grundlagen für viele weitere Fachrichtungen sind. Er betonte außerdem, dass die Absolventen als Naturwissenschaftler trotz der angeschlagenen Wirtschaftslage gute Aussichten haben. Nach der Eröffnungsrede berichteten Hochschullehrer und Studenten Bemerkenswertes zum Studium.

"Die Pharmazie umspannt komplett das Alphabet von A bis Z …"

In einem Gedicht und einer Rede stellte Professor Sotriffer die Breite des Studiums der Pharmazie heraus. Er versicherte den Absolventen, dass sie durch ihre erworbene Fachkompetenz für die Herausforderungen des Apothekerberufs bestens vorbereitet sind. Dabei zitierte er Carl Frederking mit einem Satz aus dem Jahr 1874 an, der aus den aktuellen Diskussionen um den Apothekerberuf stammen könnte: "Zu keiner Zeit ist eine richtige Würdigung der Pharmacie nöthiger geworden, als heut zu Tage, wo Leute, die keine Idee vom Wesen derselben haben, den Stand des Apothekers zu verdächtigen suchen."

Professor Fischer berichtete aus der Sicht des Chemie-Hochschullehrers, dass die meisten Chemiker mit einem Chemiebaukasten starten und nach dem Studium den Weg der Promotion wählen. Die Forschungen während der Promotion können mit ein wenig Glück "richtig einschlagen" – es kam an der Universität Würzburg schon vor, dass ein Doktorand Sprengstoff produziert hat.

Torture and scientific treatment on pharmacy students

Die Absolventinnen der Pharmazie, Anka Röhr und Iris Hofmann, stellten die fiktive Studie "Consequence of torture and scientific treatment on pharmacy students during four years" vor. Die Studenten, welche sich durch ihren Hang zur Selbstaufgabe auszeichnen, mussten als sogenannte Surrogatparameter "Wissenstests" bestehen. Bei diesen hatten sie gelegentlich den Eindruck, dass die Bewertung "in dubio contra reum" erfolgt. Während die Zeit bis zum harten Endpunkt 1. Staatsexamen oft von Frustration geprägt war, stieg die Frustrationstoleranz bis zum 2. Staatsexamen deutlich an. Es konnte zwar teilweise der Praxisbezug nicht ganz erreicht werden, dafür war der wissenschaftliche Bezug immer gegeben. Besonders betont wurde die sehr gute Ausbildung in klinischer Pharmazie, welche die Absolventen auch mit ihrer fiktiven Studie unter Beweis stellten. Sie nutzten schließlich die Gelegenheit, allen für die gute Ausbildung und Unterstützung während der vier Jahre zu danken. Auf die Rede folgte eine Diashow mit Fotos aus dieser Zeit, umrahmt mit Orgelstücken, gespielt von Veronika Grimm und Steven Holloway.

Dass auch das Chemiestudium sehr stressig ist, wusste Barbara Breitenbücher als Chemieabsolventin zu berichten. So machten nur 36 der ursprünglich 132 Studenten ihren Abschluss in diesem Semester. Dennoch hatte auch sie von schönen Ereignissen während des Studiums zu berichten.

Danach folgte die feierliche Zeugnisübergabe durch Professor Holzgrabe an die Pharmazieabsolventen und durch Professor Fischer an die Chemieabsolventen. Professor Würthner hatte dann die Ehre, mehrere Preise zu vergeben. Als beste Absolventen der Pharmazie erhielten Karla Vollmann und Tim Menzen einen Geldpreis der Kneipp-Werke; beide hatten das 2. Staatsexamen mit der Note 1,0 bestanden. Die Chemieabsolventen konnten sich über mehrere Preise freuen, von denen vor allem der Matthias-Manger-Preis herauszustellen ist. Diesen erhielt Barbara Breitenbücher für einen besonders schnellen und sehr guten (1,0) Abschluss.

Nach diesem feierlichen Akt hielt Dr. Erk, Forschungsdirektor der BASF, den Festvortrag zum Thema "Organische Halbleiter – Grundlage für neues Wachstum". Er erklärte, dass organische Halbleiter helfen, sowohl Energie zu gewinnen als auch Energie zu sparen. Da bis 2030 schätzungsweise 50% mehr Primärenergie benötigt wird als heute, lohnt es sich, auf diesem Gebiet zu forschen. Genau das leistet die BASF unter anderem in Kooperation mit der Universität Würzburg. Mit dem Spruch "um gute Wissenschaft machen zu können, braucht man Geist, Geld, Geduld und Glück" sprach er den Absolventen die besten Glückwünsche für die Zukunft aus.

Mit einem Empfang klang die Akademische Abschlussfeier in den späten Nachmittagsstunden bei einem Glas Sekt und ein klein bisschen Wehmut aus.

Karin Schmiedel Pharmaziepraktikantin

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