Prisma

Mit dem rechten Ohr hört man besser

Wer von seinen Mitmenschen zu Aktionen aufgerufen wird, scheint nicht mit beiden Ohren gleich gut hinzuhören. Italienischen Wissenschaftlern zufolge gibt es eine weit verbreitete Tendenz, vor allem das rechte Hörorgan zu nutzen. Sie vermuten hinter dieser "Ein-Ohr-Taktik" eine effektivere Verarbeitung akustischer Reize im Gehirn.

Bei der Beobachtung von zahlreichen Diskobesuchern stellten Forscher der Universität in Chieti fest, dass die auditive Kommunikation vorrangig über das rechte Ohr der Zuhörer erfolgt. In einem Test näherten sich die Wissenschaftler den Diskobesuchern und murmelten bedeutungslose Worte. Daraufhin wandten ihnen die meisten das rechte Sinnesorgan zu, in erster Linie Frauen. Während einer weiteren Untersuchung sprachen die Forscher ihre Probanden entweder von rechts oder von links an und baten um eine Zigarette. Dabei bekamen sie ihren Wunsch häufiger erfüllt, wenn sie ihre Bitte in das rechte Ohr der Diskobesucher äußerten. Möglicherweise hat sich die Vorliebe für das "Rechts-Hören" entwickelt, weil Sprache überwiegend durch die linke Hirnhälfte verarbeitet wird, die wiederum für die rechte Körperseite verantwortlich ist. war

Quelle: Tommasi, L., Marzoli, D.: Naturwissenschaften, DOI: 10.1007/s00114-009-0571-4

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