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Mehr Vernetzung bei der Organspende

BERLIN (ks). In Deutschland sollen mehr Menschen zur Organspende bewegt werden und die Koordination der Organentnahme effizienter werden. Dazu haben jetzt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium Leitlinien verabschiedet.

Die Leitlinien sollen dafür sorgen, dass die Abläufe rund um die Organspende zukünftig besser vernetzt und über Qualitätsstandards überprüfbar gemacht werden. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt zeigte sich erfreut, dass DKG und DSO zu diesem Zweck zusätzliche Verpflichtungen auf sich nehmen. "Mein Wunsch ist, dass die Leitlinien nun schnell und effektiv durch Maßnahmen in den einzelnen Krankenhäusern und bei der DSO umgesetzt werden, damit deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit einer Transplantation geholfen werden kann", so die Ministerin.

DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum sieht in der Leitlinienvereinbarung die Chance, dass die Krankenhäuser künftig noch effektiver zur Organspende verstorbener Patienten nach Hirntodfeststellung beitragen können. Von entscheidender Bedeutung sei dabei, dass die Leitungsebenen in den Krankenhäusern mit Intensivstationen und den Universitätskliniken über interne Qualitätssicherungsprozesse direkt in die Abläufe eingebunden werden. Mit einer flächendeckenden und bundeseinheitlichen Inhouse-Koordination, wie sie nun – zunächst im Pilotprojekt – geschaffen werden soll, könne die Zusammenarbeit der betreffenden Krankenhäuser mit der Koordinierungsstelle besser verzahnt werden, betonte Baum.

Vorgesehen ist zudem, dass es vonseiten der Koordinierungsstelle ein größeres Angebot an Fortbildungen für die Krankenhäuser geben wird. Für Dr. Thomas Beck, Kaufmännischer Vorstand der DSO, ist es eine vorrangige Aufgabe, die Krankenhausmitarbeiter noch intensiver für den hohen medizinischen Stellenwert der Organspende zu sensibilisieren und zugleich das notwendige Fachwissen zu vermitteln: "Wir können es nicht länger akzeptieren, dass in jedem Jahr über tausend Menschen sterben, weil für sie kein Organ für eine rechtzeitige Transplantation zur Verfügung steht". Mit Blick auf die Patienten auf der Warteliste sei es eine Verpflichtung aller Beteiligten, noch konsequenter als bisher zusammenzuarbeiten, betonte Beck.

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