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EU-Verordnung sorgt für 50 neue Orphan Drugs

BERLIN (ks). Im Jahr 2001 ist die Europäische Verordnung über Arzneimittel für seltene Leiden in Kraft getreten, die den Arzneimittelherstellern Anreize zur Entwicklung sogenannter Orphan Drugs setzt. Kürzlich wurde dem 50sten Medikament, das dank dieser Verordnung entwickelt wurde, die Zulassung erteilt. Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) zieht zu diesem Anlass eine positive Zwischenbilanz.

Vor dem Inkrafttreten der Verordnung 2001 kam laut VFA im Schnitt nur ein einziges neues Medikament jährlich gegen eine seltene Krankheit heraus. "Selten" bedeutet in diesem Fall, dass weniger als einer von 2000 EU-Bürgern an einer solchen Erkrankung leidet. Die Medizin kennt rund 6000 solcher Krankheiten.

"Die Verordnung ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie durch intelligente Politik industrielle Aktivitäten auf ein gesellschaftlich gewünschtes Aufgabenfeld gerichtet werden können", erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. Forschende Pharmaunternehmen hätten die hierfür geschaffenen Rahmenbedingungen intensiv genutzt und arbeiteten mittlerweile an der Entwicklung von mehr als 550 Medikamenten gegen seltene Krankheiten. Allein 2009 könnten bis zu zwölf Orphan Drugs die Zulassung erhalten, so Yzer. Im vergangenen Jahr waren es fünf.

Die Verordnung über Arzneimittel für seltene Leiden bietet den Unternehmen unter anderem eine Reduzierung der Zulassungsgebühren, eine kostenlose wissenschaftliche Beratung durch Experten der europäischen Arzneimittelagentur sowie ein zehnjähriges exklusives Vermarktungsrecht für ihre Orphan Drugs.

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