Prisma

Auch ein Joint ist krebserregend

Glaubten Cannabiskonsumenten bislang, die Droge würde nur berauschende, aber keine krebserregenden Eigenschaften aufweisen, werden sie jetzt eines Besseren belehrt. Untersuchungen zufolge verändern bereits kleine Mengen von inhaliertem Marihuana oder Haschisch die DNA stärker als Tabakrauch.

Etwa 4000 verschiedene Substanzen finden sich in tabakhaltigen Glimmstengeln, davon sind ca. 60 nachweislich krebserregend. Bei einem Joint aus Cannabis inhaliert man "nur" etwa 400 unterschiedliche Chemikalien. Die Konzentration einiger karzinogener polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe ist bei Marihuana oder Haschisch jedoch um die Hälfte höher als im Tabak. Britische Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass die Substanzen aus dem Cannabisrauch zu sogenannten DNA-Addukten führen. Die auch als Verklebung bezeichnete Schädigung des Erbguts gilt als initiale Vorstufe der Karzinogenese. Vermutlich reichen bereits drei bis vier Joints am Tag aus, um die Schleimhaut der Atemwege ebenso anzugreifen wie 20 tabakhaltige Zigaretten. Da Cannabiskonsumenten häufig zusätzlich passionierte Tabakraucher sind, haben sie also ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko. war


Quelle: Singh, R. et al.: Chem. Res. Toxicol. 2009; 22 (6): 1181–1188

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