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Rabattverträge sparten Kassen 310 Mio. Euro

BERLIN (ks). Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr durch Arzneimittelrabatte rund 1,7 Mrd. Euro eingespart. Auf knapp 645 Mio. Euro summierten sich die Rabatte der Apotheken. Die zwischen Kassen und Pharmaunternehmen ausgehandelten Rabatte beliefen sich auf gut 310 Millionen Euro. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) verwies darauf, dass die Einsparungen durch Rabattverträge etwa einem Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben entsprechen. Dies sei nicht viel angesichts der schwerwiegenden Folgen dieses Sparinstrumentes.

Nach den nun für 2008 vorliegenden Zahlen entfällt etwa die Hälfte des Einsparvolumens auf die AOKen. Die Ersatzkassen kommen auf knapp 30 Prozent, die Betriebskrankenkassen auf gut zehn Prozent. Kleinere Kassenarten konnten dagegen fast gar keine Einsparungen erwirtschaften. "Für diesen bescheidenen Erfolg setzen die Krankenkassen zum einen die Sicherheit der Patienten aufs Spiel, zum anderen gefährden sie die wirtschaftliche Basis insbesondere von deutschen mittelständischen Unternehmen", erklärte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. Auch wenn Rabattverträge nicht das gewünschte Einsparpotenzial für die Kassen erbrächten, schlössen sie die Unternehmen, die die Ausschreibung nicht gewinnen, vom Markt aus. Zu berücksichtigen sei auch der erhebliche Verwaltungsaufwand, der von den Einsparungen noch abgezogen werden müsse. "Die Zahlen machen deutlich, dass das Instrument schnellstens wieder abgeschafft gehört" so Fahrenkamp.

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