Prisma

ADHS-Medikamente helfen – den Eltern

Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) werden vielfach mit Stimulanzien wie Methylphenidat behandelt. Einer aktuellen Studie zufolge führt diese Medikation oder auch nur die Annahme derselben zu einem Placeboeffekt – nicht bei den Kindern, sondern bei den verabreichenden Erwachsenen.

"Der Akt der Medikamentengabe kann bei Eltern und Lehrern eine positive Erwartungshaltung auslösen. Diese wiederum beeinflusst ihr Verhalten gegenüber den Kindern und führt zu einer anderen Einschätzung des kindlichen Verhaltens", erklärt Studienautor Daniel A. Waschbusch, Universität Buffalo. Waschbusch wertete mit seinen Kollegen Untersuchungen zum Thema ADHS aus, bei denen die Frage nach möglichen Placeboeffekten gestellt worden war. Dabei stellten sie fest, dass Placeboeffekte weniger von der Erwartungshaltung des Kindes als vielmehr von der Erwartung der Medikamenten-Geber abhingen. Die Autoren fordern nun weitergehende Studien hierzu, um die Placeboeffekte quantifizieren und tatsächliche Medikationseffekte einschätzen zu können. ral

Quelle: Waschbusch, D. A. et al.: J. Develop. Behav. Pediatr. 2009; 30 (2): 158–168

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