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Krebsschmerzen wirksamer behandeln

Krebspatienten leiden häufig unter sehr starken Schmerzen, die mit herkömmlichen Arzneimitteln nicht wirksam behandelt werden können. Wissenschaftler der Universität Heidelberg sind den möglichen Ursachen jetzt auf die Spur gekommen und haben einen Weg gefunden, um einzugreifen.

Wie die Wissenschaftler um Prof. Dr. Rohini Kuner in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" schreiben, senden Krebstumoren zwei Signalstoffe aus, die Nervenzellen besonders druckempfindlich machen und das Tumorwachstum verstärken. Im Tierversuch stellten sie fest, dass es sich bei den Signalstoffen um zwei Moleküle handelt, die bislang nur als Wachstumsfaktoren für blutbildende Stammzellen bekannt waren. Die Entdeckung eröffnet neue Perspektiven im Kampf gegen den Krebsschmerz: Im nächsten Schritt spritzten die Forscher Antikörper, die auf den Nervenzellen die Kontaktstellen für die Signalstoffe blockierten. Tatsächlich nahmen die Empfindlichkeit der Nervenzellen und das Tumorwachstum ab. Weitere Arbeiten müssen nun zeigen, ob die Anwendung auch in menschlichem Gewebe möglich ist. ral

Quelle: Kuner, R. et al.: Nature Med., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nm.1976

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