Aus Kammern und Verbänden

Kinder brauchen Kinderarzneimittel

Am Tag der Apotheke am 18. Juni haben Apotheker gemeinsam mit Kinderärzten gefordert, mehr Medikamente speziell für Kinder zuzulassen. Sie vertraten ihre Standpunkte in einem Pressegespräch in der Kinderklinik Köln, Amsterdamer Straße.

"Für Ärzte und Apotheker wäre es sehr wichtig, wenn wir mehr speziell für Kinder zugelassene Arzneimittel hätten", erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Er verwies sowohl auf die Therapiesicherheit durch klinische Studien als auch auf kindgerechte Arzneiformen wie Tropfen, Säfte oder Zäpfchen.

"Gerade im Neugeborenen- und Säuglingsalter fehlen Behandlungsstudien, die eine offizielle Zulassung der Medikamente für bestimmte Indikationen nach sich ziehen", beklagte auch Prof. Dr. Michael Weiß, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Köln und Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Ärzte müssen Kinder und Jugendliche häufig mit Medikamenten behandeln, die für diese Personengruppe nicht zugelassen sind. Dieser Off-Label-Use birgt Risiken nicht nur für die kleinen Patienten, sondern auch für die verordnenden Ärzte.

Hans Kühle, Vizepräsident der Apothekerkammer Nordrhein, hob die wichtige Rolle der Apotheker bei der Prävention von Krankheiten hervor, indem sie z. B. über die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen aufklären und die Impfstoffe in ausreichender Menge bereitstellen; dies gilt insbesondere für die saisonalen Impfungen gegen Grippe oder FSME.

Die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern gerade auch bei Fragen der Arzneimittelsicherheit wurde in dem Pressegespräch ausdrücklich betont.

Quelle: AV Nordrhein

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