Selbstmedikation

Warnhinweise für Cimicifuga-haltige Zubereitungen

Das BfArM hat mit Wirkung vom 1. September 2009 für Cimicifuga-haltige Arzneimittel, einschließlich Homöopathika bis zur Verdünnungsstufe D2, Ergänzungen der Produktinformationen angeordnet, mit denen auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko von Leberschädigungen hingewiesen wird. Von dieser Anordnung sind nur Arzneimittel ausgenommen, die nach einer im Homöopathischen Teil des Arzneibuchs beschriebenen Verfahrenstechnik hergestellt werden und Cimicifuga-Zubereitungen in einer Endkonzentration ab D3 enthalten.
Cimicifuga racemosa Extrakte aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze werden zur Besserung der durch die Wechseljahre bedingten psychischen und neurovegetativen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen eingesetzt.
Foto: DAZ Archiv

In die Fachinformation im Abschnitt "Warnhinweise" müssen Formulierungen aufgenommen werden, nach denen die Patienten die Einnahme von Cimicifuga-haltigen Arzneimitteln sofort beenden sollen, wenn Zeichen einer Leberschädigung auftreten (Ikterus, dunkler Urin, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Appetitverlust, Müdigkeit).

Im Abschnitt "Nebenwirkungen" wird nun darauf hingewiesen, dass bei der Anwendung von Cimicifuga-haltigen Arzneimitteln Fälle von Leberschädigungen aufgetreten sind. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Anlass für diese Ergänzungen der Produktinformationen waren die Bewertungen des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel bei der EMEA und der Pharmakovigilanz-Arbeitsgruppe des CHMP, die in den vergangenen Jahren von kanadischen und britischen Arzneimittelbehörden auf eine mögliche Lebertoxizität von Cimicifuga-racemosa-Extrakten hingewiesen worden waren. Schon 2006 wurde über Leberfunktionsstörungen bis hin zu verschiedenen Formen einer Hepatitis berichtet. In einem Fall soll es zu einem Leberversagen gekommen sein. Nach Absetzen der Traubensilberkerzenpräparate waren die Störungen in der Regel reversibel.

 

Quelle

Cimicifuga-haltige Arzneimittel: Leberschäden, Stufenplan, Stufe II. Mitteilung des BfArM vom 12. Juni 2009. 

 

ck

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