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Celesio-Chef wettert gegen Wirtschaftspolitik

BERLIN (tw). Celesio-Chef Fritz Oesterle hat kein Verständnis für eine Wirtschaftspolitik, mit der versucht wird, Unternehmen wie Opel durch teure Staatshilfen zu retten. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des "Focus" kritisiert er, dass die Regierung es denen, die nach Hilfe schreien, zu leicht mache. Die Strategie dahinter sei keine nachhaltige Lösung, sondern der "Machterhalt".

"Das ist alles bizarr", kommentiert Oesterle die KfW-Kredite für Porsche und die Staatsrettung von Opel gegenüber "Focus". Die derzeitige Politik reicht nach Ansicht des studierten Juristen und Industriemanagers nur bis zur Bundestagswahl. Im Hinblick auf die Zeit nach der Wahl zeichnet er ein düsteres Bild mit steigenden Arbeitslosenzahlen und Steuererhöhungen, mit denen die Milliardenhilfen des Staates für die Unternehmen bezahlt werden müssen. "Wir haben die Probleme bei der vermeintlichen Opel-Rettung durch teure Placebos wahrscheinlich sogar noch verschärft."

Eine Plan-Insolvenz wäre nach Ansicht des Celesio-Chefs eine Chance gewesen, Ballast abzuwerfen und die Firma und ihre Belegschaft dauerhaft zu retten. Diese Chance sei nun vertan worden, so Oesterle, und: "Wer rettet eigentlich die Politik vor diesen Politikern und Managern?"

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