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8818 Euro pro Demenzpatient

Die medikamentöse Nichtversorgung von Demenzpatienten stellt in Deutschland einen erheblichen Kostenfaktor dar. Das geht aus einer aktuellen im Auftrag der Barmer Ersatzkasse durchgeführten Studie hervor. Demnach kostet ein Demenzpatient ohne Arzneimittelversorgung durchschnittlich 8818 Euro im Jahr.

Die Krankenkasse hatte für eine Kostenanalyse anonymisierte Abrechnungsdaten von 21.500 Alzheimer-Patienten auswerten lassen. Drei Versorgungsgruppen wurden unterschieden: Patienten unter Memantine-Therapie, Patienten, die mit Psychopharmaka/Hypnotika/Sedativa (P/H/S) behandelt wurden, und Patienten ohne demenzfokussierte Therapie.

Die Analyse beziffert die Gesamtversorgungskosten unter Memantine-Therapie pro Kopf auf durchschnittlich 7028 Euro jährlich. Die Durchschnittskosten in der PHS-Gruppe lagen bei 13.549 Euro pro Jahr – also fast doppelt so hoch. Ein Drittel der Patienten mit diagnostizierter Alzheimer-Demenz wurde weder mit demenzfokussierter Therapie noch mit Psychopharmaka behandelt. Ohne Arzneimitteltherapie beliefen sich die Kosten pro Patient im Durchschnitt auf 8818 Euro jährlich.

Die Studienautoren schließen aus ihren Daten, dass eine leitliniengerechte Behandlung mit Antidementiva insgesamt am günstigsten ist. Allerdings wurden in der Studie nur sieben Prozent der Patienten auf diese Weise therapiert. ral

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