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Sanierungskonzept in Sicht

(daz). Zeitungsberichten zufolge haben sich die rund 60 Gläubigerbanken der finanziell angeschlagenen Merckle-Gruppe auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Auch die Einigung mit der Eigentümerfamilie soll kurz vor dem Abschluss stehen. Demnach dürfte eine Rettung des Merckle-Imperiums möglich sein.

Nach einem Bericht des "Manager-Magazins" werde sich der Alleinerbe Ludwig Merckle verpflichten, den Sanierungskredit von rund 8,4 Milliarden Euro bis Januar 2011 an die Banken zurückzuzahlen. Eingerechnet in diese Summe sind die Finanzschulden des Pharmahändlers Phoenix.

Die Schulden sollen durch den Verkauf von Unternehmen der Merckle-Gruppe getilgt werden. Ludwig Merckle soll sich bereits zum Kauf der Pharmafirma Ratiopharm verpflichtet haben (nach Schätzungen von Analysten hat Ratiopharm einen Wert von etwa 3,5 Milliarden Euro). Außerdem soll sich die Gruppe von ihren Anteilen an Heidelberger Cement und wahrscheinlich auch vom Pharmahändler Phoenix trennen, dem zweitgrößten europäischen Arzneimittelgroßhändler nach Celesio.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass Phoenix bereits offiziell an einen der Treuhänder übertragen wurde, die die Sanierung der Merckle-Beteiligungen überwachen sollen. Ob Phoenix letztendlich zerschlagen und/oder verkauft wird, hängt vom tatsächlichen Erlös beim Verkauf von Ratiopharm ab. Interesse an Phoenix soll bereits der britische Konkurrent Alliance Boots angemeldet haben, der wiederum dem Finanzinvestor KKR gehört. Die Familien-Holding hofft jedoch, sich nur von Ratiopharm trennen zu müssen.

Nach einem Bericht des Handelsblatts werden die formalen Verkaufsprozesse voraussichtlich im zweiten Halbjahr anlaufen.

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