Ernährung aktuell

Weingenuss in Maßen kann das Leben verlängern

Männer, die regelmäßig, aber in Maßen Alkohol trinken, haben eine höhere Lebenserwartung als solche, die abstinent leben. Dies legen die Ergebnisse einer im "Journal of Epidemiology and Community Health" vor Kurzem veröffentlichten Langzeitstudie nahe. Vor allem ein mäßiger Weingenuss wirkt sich demnach lebensverlängernd aus.

Wissenschaftler um Martinette Streppel von der Universität Wageningen und des National Institute for Public Health and Environment in den Niederlanden werteten die Daten der "Zutphen Study" aus. Ihnen standen Daten von 1373 Männern der Jahrgänge 1900 bis 1920 zur Verfügung, die in Zutphen leben, einer kleinen Gemeinde in der niederländischen Provinz Gelderland. Die Männer wurden aufgrund ihres Ernährungsstils, der den typischen Mitteleuropäer repräsentiert, ausgewählt. Dieser zeichnet sich durch einen hohen Verzehrsanteil von Fleisch, tierischen Fetten und Knollengemüse wie Kartoffeln, aber wenig Obst, Gemüse, Getreide und Ballaststoffe aus. Seit dem Jahr 1960 werden die Männer regelmäßig befragt. Im Zeitverlauf änderten sich, möglicherweise auch altersbedingt, die Trinkgewohnheiten der Studienteilnehmer. So stieg der Anteil der Männer mit regelmäßigem Alkoholkonsum von 45 auf 86%. Beim Weinkonsum kam es zu einem Anstieg von 2 auf 44% aller Befragten.

Die Ergebnisse belegen, dass ein leichter Alkoholkonsum den Teilnehmern zu bekommen scheint: In der Analyse hatte ein 50-jähriger Mann mit einem regelmäßigen Alkoholkonsum von maximal 20 Gramm/Tag – das entspricht etwa einem Viertelliter Wein oder einem halben Liter Bier – gegenüber einer vollständig abstinenten Person eine um zwei Jahre verlängerte Lebenserwartung. Besonders Personen, die Wein tranken, waren in der Studie im Vorteil: Sie wiesen gegenüber Abstinenzlern eine fast um fünf Jahre höhere Lebenserwartung auf.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die protektive Wirkung des maßvollen Alkoholkonsums in erster Linie auf eine geringere Sterberate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen ist. Für eine abschließende Bewertung sind jedoch weitere Studien notwendig.

ka

 

Quelle 
Streppel, M. T. et al.: J. Epidem. Commun.; Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1136/jech.2008.082198

 

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