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Zahlenspiele zur Neuen Grippe

Anhand von geografischen Geldzirkulationen wagen Wissenschaftler um Dirk Brockmann, Leiter des Institute on Complex Systems an der Northwestern University, Evanston bei Chicago, Prognosen zur Ausbreitung der Neuen Grippe.

Basis für die Zahlenspiele zur Neuen Grippe ist das Internetspiel Where‘s George? Auf www.wheresgeorge.com kann man die Seriennummer von Dollar-Noten eingeben und erfährt dann mit etwas Glück, welchen Weg die Scheine in den letzten Jahren zurückgelegt haben. Der Weg, den einzelne Geldscheine über längere Zeit nehmen, ist ein Marker für die menschliche Mobilität und damit ein möglicher Rechenfaktor für die Ausbreitung von Viren. Am 30. April machten Brockmann und Mitarbeiter mithilfe ihrer Berechnungen eine Vorhersage zur weiteren Ausbreitung des neuen Grippevirus in den USA. Sie prognostizierten für das erste Maiwochenende 150 bis 170 Erkrankungen, tatsächlich wurden 226 Fälle gemeldet – also nur eine geringe Abweichung zu den errechneten Zahlen. Für Ende Mai hat die Gruppe um Brockmann 2000 bis 2500 Erkrankungen in den USA vorhergesagt. Länger als vier Wochen reichen die Berechnungen allerdings nicht. Eine deutliche Zunahme der Erkrankungszahlen ist im Juni und Juli allerdings denkbar, wenn man für die Neue Grippe wie für die herkömmliche Grippe annimmt, dass sich die Zahl der Infizierten ab einem bestimmten Schwellenwert alle 2,3 Tage verdoppelt. Rein rechnerisch würde das bedeuten, dass Mitte Juli alle US-Amerikaner infiziert wären. ral

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