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Pick-ups gefährden die Patienten und kosten Arbeitsplätze

Vom 24. bis 26. April fand in Bad Hersfeld die Frühjahrssitzung von ADEXA statt. Rund 40 Personen vom Gesamtvorstand, den Landesvorständen und aus dem Mitarbeiterteam nahmen daran teil. Neben berufspolitischen Diskussionen – unter anderem zum Thema Pick-up-Stellen – ging es um Fragen der Organisationsentwicklung und der internen sowie externen Vernetzung.
Ein Team im Rapsfeld ADEXA-Aktive bei der Frühjahrssitzung in Bad Hersfeld.
Foto: ADEXA

Ihre Vorstandsbilanz stellte die Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer unter ein Motto von Henry Ford: "Zusammenkunft ist ein Anfang, Zusammenhalt ist ein Fortschritt, Zusammenarbeit ist der Erfolg." Ein Beispiel ist das Europaforum für Vertreter von Apothekenangestellten, das in Hamburg auf der Interpharm gestartet wurde. Aber auch auf nationaler Ebene pflegt ADEXA intensiven Kontakt mit anderen Berufsverbänden, mit der Standesvertretung und mit dem pharmazeutischen Nachwuchs.

Tanja Kratt, als Zweite Vorsitzende in der ADEXA-Doppelspitze für den Tarifbereich zuständig, gab einen Überblick über Ergebnisse, die die Tarifkommission mit dem ADA (Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken) und den Arbeitgebern im Kammerbezirk Nordrhein (TGL Nordrhein) erzielt hat. Der Abschluss zweijähriger Gehaltstarife darf in Zeiten der Wirtschaftskrise mit Recht als großer Erfolg gewertet werden. Allerdings vergrößern die unterschiedlichen gehalts- und rahmentariflichen Bedingungen den Arbeitsaufwand der überwiegend ehrenamtlich besetzten Tarifkommission und machen auch die Rechtsberatung komplexer und aufwendiger. Eine Wiederannäherung der beiden Arbeitgeberverbände ist derzeit nicht abzusehen. Allerdings wird es auch mit dem ADA voraussichtlich zur Jahresmitte Gespräche zur leistungsorientierten Bezahlung (LOB) geben, wie sie Ende April für Nordrhein stattfinden.

In einem ganztägigen Workshop befassten sich die Anwesenden mit der Weiterentwicklung der Gewerkschaftsstruktur. Denn wie in anderen Unternehmen und Verbänden hängt auch hier die Zukunftsfähigkeit von einer kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse und Strukturen ab.

Auf dem Fachgruppentreffen der Approbierten bei ADEXA, das vor der Sitzung stattfand, ging es unter anderem um die Pick-up-Stellen. Dieses Thema wurde auf der Sitzung weiter diskutiert. Neben der Bedrohung qualifizierter Arbeitsplätze standen dabei folgende Kritikpunkte im Fokus:

  • Arzneimittel werden trivialisiert – Pick-ups in Drogerien sind der Einstieg zum Verkauf von Arzneimitteln in Supermärkten und Tankstellen.
  • Der Schutz der Verbraucher leidet, da die persönliche Beratung in sehr vielen Fällen entfällt.
  • Das dichte Netz der Apotheken im ländlichen Raum wird löcherig.

Das Fazit der Sitzungsteilnehmer und die Forderung an die Politik lautete, Pick-ups ganz zu verbieten statt sie durch qualitative Vorgaben "nachzurüsten".

Die Fachgruppe PI berichtete von einem erfolgreichen Fortbildungstag. Das nächste Treffen findet am 9. Mai in Dresden statt und ist mit einem Besuch im Deutschen Hygiene-Museum verbunden.

Auch die PTA-Kolleginnen konnten einen gut besuchten Fachgruppentag in Köln mit spannenden Fortbildungsthemen verbuchen. Die Ausbildungsreform ist hier das zentrale Thema auch der nächsten Monate.

Die kommissarische Leiterin der Fachgruppe PKA, Ulla Odendahl, berichtete von dem ausgebuchten PKA-Seminar auf der Interpharm und sehr gutem Feedback der Teilnehmer. Dass die Kooperation mit der PKAaktiv von den PKA-Kolleginnen sehr positiv bewertet wird, hob auch Barbara Neusetzer hervor.

Minou Hansen, Messechefin von ADEXA, würdigte den ersten Einsatz des neuen Messestandes und die Erfolge des ehrenamtlichen ADEXA-Messeteams bei der Mitgliedergewinnung.

Silke Kaja, Geschäftsführerin der ADEXA Wissenswerkstatt, stellte das ausgebaute Angebot an Tagesseminaren vor. Die Fortbildungsaktiven konnten sich über neue, professionelle Arbeitsmaterialien freuen.

Neben der Sitzungsarbeit kam auch der informelle Austausch zwischen den Landesvorständen nicht zu kurz.

Allen Ehrenamtlichen, die regelmäßig Freizeit und Urlaub für ihre Gewerkschaft und damit für die Interessen aller Apothekenangestellten opfern, gilt an dieser Stelle der besondere Dank des Vorstandes.

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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