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Strategien gegen Antibiotika-Resistenzen

BERLIN (ks). Krankenhausinfektionen und resistente Krankheitserreger sind in ganz Europa ein ernstes Problem. Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft hat sich das Thema daher auf die Agenda gesetzt. Vergangene Woche trafen sich die EU-Gesundheitsminister in Prag, um zu diskutieren, wie man die Patientensicherheit erhöhen kann. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk, stellte in diesem Rahmen die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) vor.
Wirksamkeit erhalten Antibiotikaresistente bzw. -multiresistente Bakterien sind in der Klinik ein großes Problem. DART soll es lösen.
Foto: ABDA

Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) erkrankt in Europa jeder 20. Krankenhauspatient zusätzlich an einer Krankenhausinfektion. In Deutschland sei pro Jahr von etwa 500.000 Krankenhausinfektionen auszugehen, Schätzungen zufolge versterben jährlich in Deutschland etwa 10.000 Patienten daran. "Die Risiken für Patientinnen und Patienten, sich bei einem Krankenhausaufenthalt zu infizieren, sind immer noch zu hoch. Die Bundesregierung hat deswegen gehandelt und mit der Antibiotika-Resistenzstrategie den richtigen Weg eingeschlagen", erklärte Caspers-Merk. Das Bundesgesundheitsministerium hat diese Strategie gemeinsam mit dem Verbraucherschutz- und dem Forschungsministerium sowie weiteren 150 Akteuren im Gesundheitswesen entwickelt. Sie beinhaltet zehn Ziele zur Eindämmung von Krankenhausinfektionen und Antibiotika-Resistenzen; unter anderem soll die Überwachung der Resistenz- und Verbrauchssituation ausgebaut werden. Insgesamt sieht die Strategie 42 Aktionen mit ineinandergreifenden Maßnahmen vor, die in den Jahren 2008 bis 2013 umgesetzt werden sollen. Auf der Konferenz der EU-Minister sei die deutsche Strategie auf großes Interesse der anderen Mitgliedstaaten gestoßen, so Caspers-Merk.

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