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Medikamente und DNA-Tests im Netz in der Kritik

LONDON (pte/ral). Für besorgniserregend hält das britische Nuffield Council on Bioethics den Einsatz des Internets und neuer Technologien zur Revolutionierung des Gesundheitswesens. Das unabhängige Kollegium erklärt in einer Pressemitteilung, dass Online-Verkäufe von Medikamenten sowie von privaten DNA-Tests und Scans Patienten einem Risiko aussetzen können. Seine Sprecher fordern eine stärkere Regulierung und haben eine entsprechende Diskussion in Gang gesetzt.

Ermittelt werden sollen sowohl die Erfahrungen der Patienten als auch der privaten Unternehmen, die diese Dienstleistungen anbieten. Es gebe viele Fragen, die über eine ganze Reihe von Angeboten gestellt werden müssten. So können zum Beispiel die Informationen eines DNA-Profils oder von bildgebenden Verfahren wie MRI oder CT irreführend und schwierig zu interpretieren sein.

Die Ergebnisse weisen auch auf die problematische Rolle von über das Internet gekauften Medikamenten hin. So kam laut der Meldung vor Kurzem eine Befragung von praktischen Ärzten zu dem Ergebnis, dass einer von vier Medizinern Patienten gegen die Nebenwirkungen dieser Medikamente behandelt. Christopher Hood von der University of Oxford, der die Beratungen leitet, erläuterte, dass das Übergehen des praktischen Arztes im Einzelfall eine gute Entscheidung sein könne – eine Entscheidung, die bequemer, privater sei und auch die Kontrolle über die eigene Gesundheit erhöhen könne. Es gebe jedoch keine Regulierung dieser neuen Angebote. Es könnten daher auch Informationen weitergegeben werden, die mehr Schaden anrichten als nutzen bzw. wichtige Informationen vorenthalten werden.

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