DAZ aktuell

Für ein besseres gegenseitiges Verständnis

BERLIN (ks). Die Apothekerkammer Berlin (AKB) und der Berliner Landesverband des Verbands der Krankenhausapotheker (ADKA) wollen zu einem besseren gegenseitigen Verständnis von öffentlichen und Krankenhausapothekern beitragen. In gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen sollen Probleme thematisiert werden, die beide Seiten gleichermaßen betreffen, teilte die AKB am 17. April mit.

Die medizinische Versorgung der Patienten ist in Deutschland traditionell in den stationären und den ambulanten Bereich getrennt. Dies führt immer wieder zu Kommunikationsdefiziten zwischen Klinik, Hausarzt und Hausapotheke. Insbesondere die nahtlose Arzneimittelversorgung kann beim Wechsel vom einen in den anderen Bereich unter Umständen nicht optimal verlaufen. So kommt es beispielsweise immer wieder vor, dass eine im Krankenhaus begonnene Medikation vom Hausarzt nicht fortgeführt bzw. geändert wird. Schwierigkeiten gibt es zuweilen auch in umgekehrter Richtung: So kann es vorkommen, dass ein Krankenhaus die Arzneimittel, die ein neu eingelieferter Patient normalerweise einnimmt, nicht vorrätig hat und daher alternative Medikamente verabreicht werden. Das Nachsehen haben in all diesen Fällen die Patienten, die durch derartige Umstellungen häufig verunsichert werden.

Die AKB und der ADKA-Landesverband Berlin haben sich daher zum Ziel gesetzt, die Betreuung dieser Patienten zu verbessern. Dazu haben sie das "Berliner Forum Klinik & Offizin” ins Leben gerufen. Mit dieser Fortbildungsinitiative sollen bundesweit erstmalig Apothekerinnen und Apotheker aus öffentlicher Apotheke und Krankenhaus zusammengebracht werden. Die gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen sollen mindestens zweimal im Jahr stattfinden und beiden Berufsgruppen einen Einblick in den Arbeitsalltag der anderen Seite ermöglichen. "Auf diesem Wege können öffentliche und Krankenhausapotheker von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren und neue Ansätze zur Verbesserung der Patientenversorgung finden”, erklärt Markus Müller, Vorsitzender des ADKA-Landesverbandes und Vorstand der AKB. Auch Stephan Achterberg, Referent für Fortbildung bei der AKB ist überzeugt, dass die vielfältigen Probleme an der Schnittstelle von Klinik und Ambulanz "nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und Krankenhausapotheken gelöst" werden können.

Die erste Fortbildung für Apotheker und andere Interessierte befasst sich mit dem Thema "Schnittstellenproblematik zwischen Klinik und Offizin – systemimmanent und unlöslich?”. Sie soll Alternativen zu den festgefahrenen Wegen aufzeigen, Lösungsvorschläge präsentieren sowie Erfahrungen aus einem innovativen Projekt eines Krankenhauses darstellen. Sie wird am 15. Mai im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin stattfinden (19.30 bis 21.00 Uhr).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.