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Schmidt würdigt Pharmabranche

BERLIN (ks). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat am 24. März den dritten Bericht der Task Force "Pharma" vorgestellt. Darin zieht sie eine positive Bilanz für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) begrüßte den Bericht.
Zukunftsweisend Die Task Force "Pharma" hat in ihrem Bericht den Schwerpunkt auf die individualisierte Arzneimitteltherapie und das Tissue Engineering gelegt.
Foto: ratiopharm

"Die Bundesregierung hat Vorschläge der Task Force aufgegriffen und auf intensive Forschungsförderung gesetzt, Hilfen für den Mittelstand aufgestockt und die Zulassung von Arzneimitteln effektiver gestaltet", erklärte Schmidt. Die Pharma- und Biotech-Industrie finde heute in Deutschland gute Rahmenbedingungen. Ihre Lage habe sich in den vergangenen Jahren vergleichbar gut entwickelt. Die Branche gehöre zu den leistungsfähigsten und produktivsten Wirtschaftszweigen Deutschlands. Zugleich mahnte Schmidt an, dass alle ihre Verantwortung tragen müssten: "Ich glaube, dass es an einem guten Standort mit fairen Rahmenbedingungen auch faire Preise geben muss."

Die Task Force "Pharma" hat in ihrem dritten Bericht den Schwerpunkt auf zwei hochinnovative Zukunftstechnologien gelegt: die individualisierte Arzneimitteltherapie und das Tissue Engineering. Für beide Gebiete werden Handlungsempfehlungen ausgesprochen. So sollten etwa die aktuellen Erkenntnisse und Produkte der Individualisierten Arzneimitteltherapie besser in die medizinische Praxis eingeführt werden. Dazu sollte die diesbezügliche Aus-, Fort- und Weiterbildung der Ärzte sowie die Patienteninformation verbessert werden. Neue Erkenntnisse sollen zudem in die entsprechenden Behandlungsleitlinien aufgenommen werden. Bei Tissue Engineering-Produkten soll unter anderem die Transparenz der Verfahren zur Erlangung der Erstattungsfähigkeit durch die GKV verbessert werden. Darüber hinaus berichtet das Bundesgesundheitsministerium über die Umsetzung von Maßnahmen seit Einsetzung der Task Force in den Bereichen Forschungsförderung, Biotechnologie und Arzneimittelzulassung. Die ersten beiden Berichte und Aktionspläne der Task Force wurden in den Jahren 2004 und 2005 veröffentlicht.

Der BPI begrüßt den Bericht nicht zuletzt, weil die pharmazeutische Industrie durch die Task Force in einem "dauerhaften und konstruktiven Dialog mit der Bundesregierung und dem Gesundheitsministerium" stehe. Von besonderer Bedeutung sei die ausführliche Würdigung der innovativen Therapieansätze, so der BPI-Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Wegener. Im Tissue Engineering und der individualisierten Arzneimitteltherapie stehe Deutschland nach wie vor ganz oben an der Weltspitze und belege damit die herausragende Stellung der deutschen Forschungslandschaft. "Allerdings wissen wir seit Langem", so Wegener, "dass es bei der Umsetzung dieser Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte noch hapert. Ich halte es deswegen für einen echten Meilenstein, dass mit dem dritten Task Force Bericht konkrete Schritte für eine Verbesserung der Situation nicht nur beschrieben, sondern auch mit Verantwortungen belegt werden." Wegener lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass Anregungen der Task Force bereits in die aktuell diskutierte 15. AMG-Novelle eingeflossen seien.

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