DAZ aktuell

Tonnenweise Arzneifälschungen

BERLIN (ks/abda). Die jüngst vorgelegten Jahresbilanzen verschiedener deutscher Zollfahndungsämter weisen für 2008 bis zu dreistellige Steigerungsraten bei sichergestellten Arzneimittelfälschungen auf. Da diese Mittel oft im Internet bestellt wurden, sieht ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf erheblichen Handlungsbedarf: "Der Gesetzgeber muss endlich den illegalen Internet-Versandhandel mit gefälschten und verbotenen Arzneimitteln eindämmen", sagte er am 23. März in Berlin.

Eine Auswahl der Jahresbilanzen 2008 von Zollämtern verdeutlicht das Ausmaß der illegalen Geschäftemacherei: So hat das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg im Zuge seiner Ermittlungsverfahren mehr als 120.000 Tabletten sowie 93 Kilogramm Arzneimittel sichergestellt. Das Zollamt Ulm-Donautal beschlagnahmte fast 100.000 Präparate aus Fernost, Afrika und den USA und warnt ausdrücklich davor, vermeintliche Arzneien im Internet zu ordern. Das Zollfahndungsamt Hannover berichtete von 71.486 sichergestellten Arzneimittelfälschungen. Sie stammten zumeist aus dem asiatischen Raum (China, Indien, Thailand). Hamburger Zöllner meldeten, dass bei Durchsuchungsaktionen mehr als zwei Tonnen Arzneimittel und weit über 200.000 Ampullen Anabolika sichergestellt wurden. Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main stellte 1.073.537 Stück und 51,614 Kilogramm an verbotenen bzw. nicht zugelassenen Arzneimitteln sicher. Darunter waren Potenzmittelfälschungen aus Indien und nicht zugelassene Schlankheitsmittel.

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