Prisma

Paralysierte Toxoplasmoseerreger

Toxoplasmose-Erreger benötigen für ihre Ausbreitung im Organismus ein bestimmtes Protein. Fehlt es, kann der Parasit die Wirtszelle nicht verlassen, um andere Zellen zu befallen. Mediziner sehen in der Entdeckung einen möglichen Ansatzpunkt zur Entwicklung neuer Medikamente.

Toxoplasmose wird in erster Linie durch Katzenkot auf den Menschen übertragen und ist besonders für Schwangere gefährlich, da sie Fehlgeburten oder Missbildungen des ungeborenen Kindes hervorrufen kann. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg haben mithilfe eines genetisch manipulierten Erregers herausgefunden, dass der Parasit ohne das sogenannte Dynamin B nicht mehr funktionstüchtig ist. Wichtige Eiweiße innerhalb des Erregers können nur noch unvollständig transportiert und Strukturen nicht mehr ausgebildet werden. Der Parasit verliert die Fähigkeit, seine Wirtszelle zu verlassen und in neue Zellen einzudringen. Er verbleibt sozusagen gelähmt in der Wirtszelle gefangen. Mit den Erkenntnissen hoffen die Forscher auf neue Therapieansätze gegen Toxoplasmose und Malaria, in deren Erreger ebenfalls Dynamin B als entscheidendes Funktionsprotein nachgewiesen wurde. war

 

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 23/2009

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