Prisma

Neue Tumormarker bestimmen Therapiestärke

Charakteristische Veränderungen im Erbgut eines bösartigen Hirntumors im Kindesalter, des Medulloblastoms, zeigen präzise an, wie aggressiv der Tumor ist. Mithilfe der neuen Marker kann die Therapie in ihrer Intensität individuell angepasst werden.

Bereits im Jahr 2007 beschrieben Wissenschaftler um Stefan Pfister vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg die neuen Tumormarker im Medulloblastom. Für die aktuelle Arbeit untersuchte das Team Tumorproben von 340 Patienten und verglich den Krankheitsverlauf mit der Art der Veränderungen im Erbgut. Die Wissenschaftler fanden heraus: Sind im Erbgut der Gehirntumoren ganze Abschnitte der Chromosomen 6 und 17 dreifach vorhanden, ist die Prognose des Patienten schlecht. Fehlt dagegen eine Kopie von Chromosom 6 im Tumor, überlebten die Patienten in der beobachteten Kohorte immer. Aus der Kombination dieser und weiterer Merkmale ergab sich eine Einteilung der Patienten in insgesamt fünf Gruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Therapieintensität.

ral
 


Quelle 
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 31/2009

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