Gesundheitspolitik

Ratiopharm entlässt 600 Mitarbeiter

Reaktion auf steigenden Druck im Generikamarkt

Ulm (ks). Der Ulmer Generikahersteller Ratiopharm will seine Kosten um dauerhaft rund 100 Millionen Euro senken. Im Rahmen seines Sanierungsprogrammes "One ratiopharm" ist dabei auch die Entlassung von weltweit 600 Ratiopharm-Mitarbeitern vorgesehen. Allein in Deutschland sollen etwa 200 Stellen wegfallen.

Der Wandel im Generikamarkt durch die jüngsten politischen Reformen und der hieraus resultierende zunehmende Preisdruck bei Generika zwinge die Hersteller zu reagieren, erklärte Oliver Windholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ratiopharm Gruppe. Einen Ausschlag dürfte dabei auch gehabt haben, dass Ratiopharm bei der jüngsten Ausschreibung der AOK für Rabattverträge leer ausgehen wird. Doch Windhorst schaut nach vorne: "Nur wer sich jetzt den Herausforderungen stellt, das Unternehmen konsequent und schnell an die veränderten Bedingungen anpasst, wird auch in Zukunft erfolgreich sein". So hätten bereits im Herbst letzten Jahres Analysen gezeigt, dass eine Veränderung der Organisationsstruktur und ein damit verbundener Stellenabbau unvermeidlich sein würden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien darüber von der Geschäftsführung im November 2008 informiert worden. Inzwischen steht fest, dass in den nächsten zwölf bis 18 Monaten weltweit rund 600 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Das Unternehmen werde jedoch sämtliche Möglichkeiten prüfen, betriebsbedingte Kündigungen weitestgehend zu vermeiden, hieß es – ganz ohne werde es jedoch nicht gehen. In den kommenden Wochen will die Unternehmensführung gemeinsam mit dem Betriebsrat einen Sozialplan erarbeiten.

Wie Ratiopharm betonte, sind die Maßnahmen unabhängig von dem geplanten Verkauf des Unternehmens. Die Entscheidung für "One ratiopharm" sei schon Mitte 2008 gefallen, als die Notwendigkeit zu einem Verkauf nicht absehbar war.

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