EU-Kommission lässt Pharmafirmen durchsuchen

Berlin (ks). Die Europäische Kommission hat in mehreren Mitgliedstaaten Pharmaunternehmen wegen möglicher Wettbewerbsverstöße durchsuchen lassen. Die unangekündigten Inspektionen seien am 9. Dezember in verschiedenen Mitgliedstaaten erfolgt, bestätigte die Kommission.

Es gebe Grund zur Annahme, dass die Unternehmen Regeln gegen wettbewerbsbeschränkende Praktiken und/oder den Missbrauch einer dominanten Position verletzt hätten. Die Name der durchsuchten Firmen nannte die Kommission nicht. Die Dauer der nun folgenden Ermittlungen sei offen, hieß es aus Brüssel. Sie hänge unter anderem von der Komplexität der jeweiligen Fälle sowie der Kooperationswilligkeit der Firmen ab. Die Kommission betonte, dass die unangekündigten Durchsuchungen ein einleitender Schritt in die Ermittlungen seien; sie bedeuteten nicht, dass die betroffenen Unternehmen unbedingt schuldig seien.

Die EU-Kommission hatte schon im Juli angekündigt, die Pharmabranche kartellrechtlich im Blick zu behalten. Grund dafür gab ihr nicht zuletzt ihr eigener Abschlussbericht über den Wettbewerb im Arzneimittelsektor. Hierin wurde insbesondere beklagt, dass einige Unternehmen den Markteintritt von Generika künstlich verzögerten (siehe AZ 29/2009).

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