Trümper: Direktbelieferungen bremsten Wachstum

Anzag mit stabilem Ergebnis im Geschäftsjahr 2009

FRANKFURT (aag/az). Die Pharmagroßhandlung Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) hat im Geschäftsjahr 2009 den Konzernumsatz um 4,1% auf 4,0 Mrd. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte von 28,1 Mio. Euro auf 35,0 Mio. Euro erhöht werden. Dies gab das Unternehmen auf der Bilanzpressekonferenz am 2. Dezember in Frankfurt bekannt. Anzag-Chef Trümper beklagte die weiterhin gestiegenen Direktbelieferungen der Firmen in die Apotheke im vergangenen Jahr.

Die Anzag konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihr Ergebnis stabilisieren und sich für kommende Aufgaben wappnen, so Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender der Anzag, anlässlich der Bilanzpressekonferenz.
Foto: Anzag

"Die Anzag setzt nicht auf den schnellen Erfolg, sondern arbeitet stetig daran, sich dauerhaft an der Spitze des pharmazeutischen Großhandelsmarkts zu positionieren", erläuterte Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender der Anzag. "Unsere langfristige, ertragsorientierte Strategie und unser Engagement in wachstumsstarken Auslandsmärkten in Osteuropa zahlen sich gerade in turbulenten Zeiten aus, wie wir sie in den vergangenen Monaten erlebt haben." Trümper räumte aber ein: "Wir dürfen dabei allerdings nicht außer Acht lassen, dass insgesamt die Erträge nach wie vor deutlich unter dem Niveau früherer Jahre liegen und wir das von uns angestrebte Ertragsniveau noch nicht erreicht haben."

Im Geschäftsjahr 2009 ist der deutsche Arzneimittelmarkt leicht unter den Erwartungen gewachsen. Der Umsatz zu Abgabepreisen pharmazeutischer Unternehmen stieg um 3,6%. Ausschlaggebend sei die Nachfrage nach Impfstoffen sowie hochpreisigen Präparaten für das Immunsystem und Fertigarzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen gewesen, so Trümper auf der Pressekonferenz. Der Großhandelsmarkt sei dabei mit 2,8% Umsatzsteigerung weiterhin langsamer gewachsen als der Arzneimittelmarkt. Der Grund dafür liegt nach Trümper in dem seit Jahren zu beobachtenden Anstieg der Direktbelieferungen durch die Industrie. Im Geschäftsjahr 2009 erhöhte sich dieser Anteil von 16,8% auf 17,5%.

Umsatz und Ergebnis stabilisiert

Die Umsatzerlöse im Konzern stiegen um 4,1% auf 4,0 Mrd. Euro. Trotz der sinkenden Preise und der Zunahme der Direktbelieferung legte die Rohertragsmarge um 0,43 Prozentpunkte auf 6,39% zu. Die ausländischen Gesellschaften konnten insgesamt mit Bruttoerlösen von 280,3 Mio. Euro (Vorjahr: 153,1 Mio. Euro) zum Erlösanstieg beitragen. Die erstmals zum 1. September 2008 konsolidierte litauische Tochtergesellschaft Armila UAB erwirtschaftete 68,7 Mio. Euro Umsatz.

Das EBIT stieg von 28,1 Mio. Euro auf 35,0 Mio. Euro. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass das Vorjahresergebnis u. a. durch einmalige Sondereffekte negativ geprägt war. Wie auf der Pressekonferenz zu erfahren war, beträgt die Umsatzrendite auf Basis des Konzernergebnisses vor Steuern ca. 0,56%. Dies spiegele die insgesamt schwierige Ertragslage des pharmazeutischen Großhandels wider.

Umsatz soll 2010 wachsen

Für das Geschäftsjahr 2010 geht die Anzag von 3% Marktwachstum im deutschen pharmazeutischen Großhandel aus. Der Umsatz im Konzern soll auf annähernd 4,1 Mrd. Euro steigen. Positiv stimmt Trümper, dass die Direktbelieferungen der Firmen an die Apotheken aufgrund des Inkrafttretens der 15. AMG-Novelle zurückgehen werden. Danach dürfen Pharmafirmen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, den Großhandel nicht umgehen. Trümper geht davon aus, dass dies zu einer leichten Verbesserung der Umsätze führen wird.

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