Kommentar

Krise! Welche Krise?

Krise! Welche Krise?


Peter Ditzel

Ein Jahr Pharma- und Apothekenmarkt in der Wirtschaftskrise geht zu Ende. Wie ist der Markt durch eine der schwersten Krisen, die wir in der Nachkriegszeit hatten, gekommen? Wie haben die Marktbeteiligten, Industrie, Großhandel und Apotheken, das Krisenjahr überstanden?

Aus der Industrie hört man zufriedene Stimmen. Gleichwohl es in der Vergangenheit bessere Jahre gab: 2009 hat man gut überstanden. Da ist die Rede von moderatem Wachstum, von Stabilität. Einen Abschwung hat es in dieser Branche über alle Sparten gesehen nicht gegeben, man kann stabile oder sogar steigende Umsätze vorweisen. Die forschende Industrie (vfa) jubelt sogar: Das Gesundheitswesen ist die Zukunftsbranche, eine Perspektivbranche. Ins Jahr 2010 geht man mit nur leicht gedämpftem Optimismus. Drei Viertel der vfa-Mitgliedsunternehmen gehen davon aus, dass die Umsätze auch im nächsten Jahr stabil bleiben oder sogar wachsen. Nur 22 Prozent rechnen mit Umsatzeinbußen. Ob darunter die Rabattgenerikafirmen sind, war nicht zu erfahren.

Ähnliche Stimmung im Pharma-Großhandel. Auch hier gab es schon schlechtere Jahre als 2009. Phoenix rechnet nach einem Jahr mit hausinternen und hausgemachten Schwierigkeiten zumindest mit einem ausgeglichenen Verlauf. Bei Sanacorp war in diesem Jahr vor allem von einer "Stabilisierung der Ertragssituation" die Rede. Laut Anzag-Meldung hat sich die Ertragslage im deutschen Pharmagroßhandel sogar leicht verbessert. Im Geschäftsjahr 08/09 hat sich der Konzerngewinn der Anzag fast verdoppelt. Und Jubeltöne gab es bei der Noweda: "Von Rezession keine Spur" hieß es da. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs fort und liegt deutlich über dem Marktwachstum. Wenn das mal keine guten Aussichten sind. Die Krise ist – zum Glück – nicht wirklich bis in die Pharmawelt vorgedrungen. Und fürs nächste Jahr sind keine negativen Vorzeichen zu erwarten.

Und wie geht es uns und unseren Apotheken? Können wir ähnliche Einschätzungen des Jahres 2009 teilen wie unsere Partner Pharmaindustrie und Großhandel? Ein klares Jein. Viele Apotheken litten auch in diesem Jahr unter den Strapazen der Rabattverträge mit all ihren Auswirkungen, dazu gestiegene Personal- und Energiekosten – und der unvermindert hohe Kassenabschlag. Auf der anderen Seite haben eine gute Verordnungszahl der Ärzte und saisonale Erkältungswellen für Umsatz gesorgt. Krise in der Apothekenlandschaft: zum Glück nicht. Die Aussicht für 2010: es wird nicht einfacher werden, aber wenn man mit verhaltenem Optimismus ins neue Jahr geht, wird man nicht falsch liegen.

Peter Ditzel

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