RKI: Zahl der HIV-Neuinfektionen stabil

In Deutschland infizieren sich jährlich rund 3000 Menschen

Berlin (ks). Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Auch wenn die Immunschwächekrankheit für die Betroffenen kein unmittelbares Todesurteil mehr bedeutet – jedenfalls nicht in Deutschland – und die Zahl der Neuinfektionen hierzulande seit einigen Jahren stabil bleibt, sind Aufklärung und Prävention nötig wie eh und je.

Neueste Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Entwicklung der HIV-Neuinfektionen zeigen, dass sich die Lage in Deutschland in den letzten drei Jahren stabilisiert hat. So haben sich nach aktuellen RKI-Schätzungen 2009 rund 3000 Menschen neu mit HIV infiziert. Kein anderes Land in Westeuropa hat eine so niedrige Neuinfektionsrate. Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler wertet diese Entwicklung als "kleinen Erfolg": "Der Weg des Bundesministeriums für Gesundheit, Prävention und Aufklärung zu fördern, ist richtig", so der Minister. "Aber wir müssen gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin hart daran arbeiten, die Zahl der Neuinfektionen zu senken."

Damit dies gelingt, hat das BMG die Mittel für die HIV/AIDS-Präventionsmaßnahmen von 9,2 auf 13,2 Mio. Euro erhöht. Mit dem Geld wurden dem Ministerium zufolge zielgruppenspezifische Ansprachekonzepte entwickelt und ausgebaut sowie die gesamte Wirkungsbreite der Präventionskampagne erhöht. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Deutsche AIDS-Hilfe haben neue zielgruppenspezifische Medien über weitere sexuell übertragbare Infektionen erarbeitet und veröffentlicht. Nicht zuletzt fördert das BMG die seit 2008 laufende Kampagne der Deutschen AIDS-Hilfe, die sich explizit an Männer richtet, die Sex mit Männern haben. Mit ihr soll das Bewusstsein und das Wissen über HIV/Aids und wirksame Schutzmaßnahmen erhöht werden.

33,4 Millionen Aids-Kranke weltweit

Weltweit ist die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen acht Jahren um 17% zurückgegangen. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des UN-Programms zur Bekämpfung von Aids (UNAIDS) hervor. Dieser an sich wohlklingenden Zahl stehen allerdings 20% mehr Erkrankte überhaupt im selben Zeitraum gegenüber: 2008 waren weltweit 33,4 Millionen Menschen von der Immunschwächekrankheit betroffen. Allein im letzten Jahr starben 2 Millionen Aids-Kranke; insgesamt waren es seit Ausbruch der Epidemie 25 Millionen Aids-Tote. Afrika südlich der Sahara bleibt dem Bericht zufolge die am stärksten betroffene Region. Hier lebten 2008 mehr als zwei Drittel der HIV-Infizierten (22,4 Millionen).

Die vollständigen Daten zu HIV/Aids in Deutschland finden Sie auf der Website des RKI (www.rki.de).

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