Gesundheitspolitik

Wieder mehr Arzneimittel zuzahlungsbefreit

GKV-Spitzenverband: Versicherte und Kassen sparen dreistellige Millionenbeträge

Berlin (ks). Für mehr als ein Drittel aller Medikamentenpackungen unter Festbetrag müssen GKV-Versicherte keine gesetzliche Zuzahlung leisten. Damit ist die Zahl der zuzahlungsbefreiten Präparate fast wieder so hoch wie vor der letzten Festbetragsabsenkung zum 1. Juni 2008. Damals waren viele Hersteller nicht bereit, die Preise so weit unter den neuen Festbetrag zu senken, dass die Zuzahlungsbefreiung erhalten bleibt. Nach und nach gibt es nun offenbar doch wieder Luft für Preissenkungen.

Seinen Höhepunkt hatte das Sparinstrument der Zuzahlungsbefreiungsgrenzen zu Beginn des Jahres 2008 erreicht: Im Januar letzten Jahres hatten 12.374 Präparate einen Preis, der 30 Prozent oder mehr unter dem Festbetrag lag und für den eine Zuzahlungsbefreiung beschlossen war, sodass die Versicherten bei der Rezepteinlösung in der Apotheke nicht zur Kasse gebeten wurden. Doch im Sommer 2008 folgte eine Festbetragsanpassung – in vielen Fällen bedeutete dies, dass die einstigen Zuzahlungsbefreiungsgrenzen zum neuen Festbetrag wurden. Eine weitere Absenkung lehnten viele Hersteller aus betriebswirtschaftlichen Gründen ab. Und so waren es im August 2008 nur noch 9550 Präparate, die zuzahlungsfrei zu haben waren. Doch nun scheint es einmal wieder so, dass aus der "ausgequetschten Zitrone" des Generikamarktes doch noch einige Tropfen herauszuholen sind. Laut GKV-Spitzenverband sind es jetzt wieder 11.629 Präparate in 176 Wirkstoffgruppen, die zuzahlungsbefreit sind.

24 Millionen Versicherte profitieren

Von der Einführung der Zuzahlungsbefreiung im Juli 2006 bis zum April 2009 haben nach Angaben des GKV-Verbandes rund 24 Millionen Versicherte von der Regelung profitiert und insgesamt 680 Millionen Euro gespart. Trotz der entgangenen Zuzahlungen sparten durch sie auch die gesetzlichen Kassen: sie beziffern ihre Einsparungen bis zum April 2009 auf rund 490 Millionen Euro.

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