Generikahersteller Mepha steht zum Verkauf

Sanierung der Merckle-Gruppe kommt voran

AESCH (tmb). In den Verkauf von Teilen der Merckle-Gruppe kommt offenbar Bewegung. Der schweizerische Generikahersteller Mepha, der mehrheitlich der Familie Merckle gehört, steht zum Verkauf. Dies berichteten mehrere Wirtschaftsmedien am Donnerstag vergangener Woche. Mit der Transaktion sei die Bank Rothschild beauftragt worden, bestätigte Unternehmenssprecher Christoph Herzog.

Mepha ist Marktführer für Generika in der Schweiz. Das Unternehmen mit über 600 Mitarbeitern ist weltweit tätig, hat aber seinen Schwerpunkt in der Schweiz. Firmensitz ist Aesch im Kanton Basel-Land. Dem Unternehmen gehe es "sehr gut", wird Mepha-Sprecher Herzog in einem schweizerischen Nachrichtendienst zitiert. Im ersten Halbjahr 2009 sei es stärker als der Markt gewachsen, der Marktanteil in der Schweiz sei auf 38,1 Prozent gestiegen. Ende 2008 habe er noch bei 37,8 Prozent gelegen. Der Umsatz habe im vorigen Jahr etwa 380 Millionen Franken (etwa 250 Millionen Euro) betragen. Für das laufende Jahr werde eine Steigerung um 7 Prozent angestrebt. Mepha stellt neben Generika auch einige Originalpräparate, insbesondere gegen Malaria, her.

Sanofi-Aventis als möglicher Käufer

Bei einem Verkauf des Unternehmens sei mit einem Erlös von etwa 500 Millionen Franken (etwa 329 Millionen Euro) zu rechnen, heißt es im "Handelsblatt". Als möglichen Käufer nennt die Zeitung den französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis und beruft sich dabei auch auf einen Analysten der Zürcher Kantonalbank. Im "Handelsblatt" wird zudem darauf hingewiesen, dass Chris Viehbacher, Vorstandsvorsitzender von Sanofi-Aventis, zuvor erklärt hätte, Wachstum im Generikageschäft sei eine Priorität des Konzerns. In einem Interview habe er kürzlich geäußert, dass weitere "passende" Akquisitionen in den nächsten Monaten geplant seien.

Hintergrund des Verkaufs von Mepha ist die finanzielle Schieflage der Merckle-Gruppe, insbesondere wegen Aktienspekulationen zu Beginn der Finanzkrise. Ludwig Merckle, Sohn des verstorbenen Konzernchefs Adolf Merckle, organisiert derzeit den Verkauf von Teilen des Konzerns, um für neue Liquidität zu sorgen. Dabei wird auch ein Verkauf des Generikaherstellers Ratiopharm erwartet. Die "Ärzte-Zeitung" meldete in ihrer Online-Ausgabe vom Mittwoch, im Herbst sollten Gespräche mit potenziellen Käufern für Ratiopharm geführt werden.

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