Gesundheitspolitik

Aufschub für Ratiopharm

Gläubigerbanken sichern vorläufige Finanzierung

BERLIN (tw). Die Banken, bei denen die Konzernobergesellschaft der Ratiopharm-Gruppe, die VEM Vermögensverwaltung GmbH, in der Kreide steht, haben ihr Stillhalteabkommen bis 2010 verlängert. Zudem haben sie den laufenden Überbrückungskredit in einen längerfristigen Kredit umgewandelt. Das teilte Ratiopharm am 10. Juni mit. Diese Vereinbarungen sichern dem Unternehmen zufolge auch den planmäßigen Verkauf von Ratiopharm in den nächsten Monaten.

Die Verhandlungen über die längere Stundung der Forderungen und die Umwandlung des Kredits wurden unter der Leitung von Ludwig Merckle, dem ältesten Sohn des verstorbenen Patriarchen Adolf Merckle, geführt. Die Vereinbarungen sollen auch die Investitionen für den operativen Ausbau des Ratiopharm-Geschäfts z. B. in Indien oder im Bereich Biosimilars gewährleisten. Die Fremdfinanzierung war durch fehlgeschlagene Investmentgeschäfte der VEM notwendig geworden, an die aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen in der Vergangenheit Gewinne von der Ratiopharm- Gruppe abgeflossen sind.

"Für mich stand es außer Frage, dass die Banken auch den längerfristigen Kredit gewähren", erklärte der von der Familie Merckle und der VEM eingesetzte Chief Restructuring Officer (CRO) und Geschäftsführer der VEM Hans-Joachim Ziems. "Ratiopharm ist ein gesundes Unternehmen, das mit verschiedenen Maßnahmen die Basis für die Zukunft gelegt hat." Die jetzt erreichten Vereinbarungen sicherten auch den geregelten Verkaufsprozess von Ratiopharm, für den mit der Commerzbank und der Royal Bank of Scottland inzwischen zwei Investmentbanken das Mandat erhalten haben. Auch gebe es bereits eine Reihe Kaufinteressenten, die ersten konkreten Gespräche würden aber erst nach der Sommerpause geführt, hieß es bei Ratiopharm.

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