Gesundheitspolitik

Erfolgsaktion Grünes Rezept

BAH denkt über Verlängerung nach

WIEN (diz). Die Initiative des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), das Grüne Rezept zu unterstützen, scheint bisher erfolgreich zu verlaufen. Auch wenn es noch zu früh für eine Auswertung der Zahlen ist, lasse sich bereits erkennen, dass die Ärzte vermehrt auf dieses Formular zurückgreifen, um ihren Patienten im Rahmen einer Behandlung Arzneimittel zur Selbstmedikation zu empfehlen. Diese Einschätzung vertrat Hans-Georg Hoffmann, Vorsitzender des BAH, in einem Pressegespräch auf dem Kongress der europäischen Arzneimittelhersteller (AESGP) in Wien.

Das Grüne Rezept wurde bereits 2004 als gemeinsames Projekt des Deutschen Apothekerverbands, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, des BAH und des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in den Markt eingeführt. Es sollte dazu beitragen, das Image der Selbstmedikationsarzneimittel zu verbessern und die Rückgänge in diesem Bereich zu kompensieren, nachdem 2004 diese Präparate von der Verordnungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenkassen weitgehend ausgeklammert worden waren. Untersuchungen hatten gezeigt, dass der Verordnungsausschluss zu einem Imageverlust der OTC-Arzneimittel in der Bevölkerung beigetragen hatte ("was der Arzt nicht verordnen darf und die Kasse nicht erstattet, wirkt nicht", so eine landläufige Verbrauchermeinung).

Diesem Imageverlust und einer Abwertung der OTC-Arzneimittel wollte man nicht tatenlos zusehen. Eine Anfang 2008 initiierte OTC-Image-Kampagne des BAH, in der die OTC-Arzneimittel dem Verbraucher als wirksam und gut verträglich nahegebracht wurden, führte zu zahlreichen positiven Veröffentlichungen in den Publikumsmedien.

Projekt "Das Grüne Rezept" gut angenommen

Im Februar 2009 startete der BAH dann mit Unterstützung der Ärzte Zeitung und der ABDA das Projekt "Das Grüne Rezept". Sechs Millionen Rezeptvordrucke wurden bereitgestellt, die die Ärzte selbst oder aber Apotheken zur Weiterleitung an ihre Ärzte abrufen können. Wie Hoffmann ausführte, wurde davon lebhaft Gebrauch gemacht. Derzeit seien nur noch etwa 500.000 Vordrucke auf Lager. Der Einsatz der Rezepte werde vom Institut für Medizinische Statistik (IMS Health) ausgewertet. Da das Projekt auf sechs Monate angelegt ist, lasse sich noch keine endgültige Aussage machen, aber bereits jetzt lasse sich ein positiver Trend erkennen, zumindest habe es keine Umsatzrückgänge in der Selbstmedikation gegeben.

Da man prinzipiell von einer erfolgreichen Aktion ausgeht, kann sich Hoffmann vorstellen, dass der BAH diese Aktion voraussichtlich um weitere sechs Monate verlängert. Eine Entscheidung hierzu ist aber noch nicht gefallen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.