Gesundheitspolitik

AOK-Verträge: Nur noch acht Zuschläge stehen aus

Umsatzstärkster Wirkstoff Omeprazol in trockenen Tüchern

Berlin (ks). Die laufende Arznei-Rabattrunde der AOK ist kurz vor dem Ziel: Am 29. April verkündete die AOK, sie habe Zuschläge für weitere sechs der insgesamt 63 ausgeschriebenen Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen erteilen können. Auch der Vertrag über den im AOK-System umsatzstärksten Wirkstoff Omeprazol ist nun unter Dach und Fach. Nur acht Wirkstoffe hängen noch in der Luft – aber AOK-Verhandlungsführer Christopher Hermann sieht das noch bestehende Zuschlagsverbot auch hier in Kürze fallen.

Die im Landkreis Karlsruhe ansässige KSK-Pharma AG – ein Vertriebsunternehmen für Generika – konnte in allen fünf Gebietslosen den Zuschlag für den Blockbuster Omeprazol gewinnen. Laut AOK wurden 2007 bundesweit rund 5,8 Millionen Verordnungen über dieses Magenmittel im AOK-System abgerechnet. Dies entspreche einem Umsatzvolumen von mehr als einer viertel Milliarde Euro. Dieser Umstand wird KSK damit leben lassen können, dass Omeprazol der einzige Wirkstoff blieb, bei dem das Unternehmen punkten konnte. Die nun erteilten Zuschläge wurden nach weiteren juristischen Entscheidungen in den vergangenen Tagen möglich. Über die sechs Wirkstoffe in jeweils fünf Gebietslosen wurden insgesamt 30 Einzelverträge geschlossen. Insgesamt wurden nunmehr 275 Einzelverträge für 55 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen mit 21 mittelständischen und größeren Pharmafirmen unterzeichnet. Hermann: "Ich bin sicher, dass kurzfristig die noch bestehenden Zuschlagsverbote für die restlichen acht Wirkstoffe ebenfalls fallen und wir endlich unser Ziel erreichen." Zum 1. Juni sollen die neuen Rabattverträge wirksam werden. In der kommenden Woche wird die AOK in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen Apothekerverband nähere Details zur neuen Rabattrunde bekannt geben.

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