Gesundheitspolitik

VDPP: Kein Sondervertriebsweg für die Pille

Aber Abschläge vom Apothekenhonorar

(vdpp/az). Der Vorschlag der SPD, hormonelle Verhütungsmittel für bestimmte Personen außerhalb von Apotheken abzugeben, um damit Kosten einzusparen, dürfte nur wenige Erfolgsaussichten haben. Dennoch: er liegt auf dem Tisch, die Betroffenen, so auch die Apotheker, müssen sich damit befassen. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat diesem Antrag bereits eine deutliche Absage erteilt. Jetzt meldet sich auch der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VDPP) zu Wort, der sich ebenfalls gegen diesen Antrag stellt. Der VDPP hat nach eigenen Angaben rund 130 Mitglieder.

Die SPD-Bundestagsfraktion beweise damit erneut ein fehlendes Bewusstsein für das Arzneimittel als prinzipiell risikobehaftetes Gut, so der VDPP. Auch finanziell benachteiligte Frauen hätten ein Recht darauf, ihre "Pille" von einem qualifizierten Personal zu erhalten, um eventuell auftretende Fragen und Probleme artikulieren zu können und fachlich fundierte Antworten zu erhalten. Außerdem müsse für eine moderne pharmazeutische Betreuung die Medikationsliste bei der versorgenden Apotheke komplett sein, um mögliche Wechselwirkungen oder sonstige Medikationsprobleme erkennen zu können.

Allerdings kann sich der VDPP mit einem möglichen Abschlag vom Apothekenhonorar anfreunden: "Aufgrund der derzeitigen Arzneimittelpreisbildung (8,10 Euro als Beratungshonorar plus 3 Prozent des Einkaufspreises als Lager- und Beschaffungsvergütung) finden Abschläge bei der Beratungshonorierung für bedürftige Patientinnen durchaus die Unterstützung des VDPP", heißt es in einer Pressemitteilung des VDPP.

Und weiter: "Etwa könnten die Abschläge für die Gesetzlichen Krankenversicherungen auch für behördliche Kostenträger eingerichtet beziehungsweise erhöht werden. Jede Maßnahme, die zu einer Senkung der Versorgungsqualität der Versicherten führt, lehnt der VDPP jedoch ab."

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