Gesundheitspolitik

Wieder mehr Drogentote

Statistik weist höchsten Stand seit 2003 auf

Berlin (ks). Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 1449 Menschen infolge ihres Drogenkonsums gestorben. Dies sind 3,9 Prozent mehr als 2007 – der höchste Stand seit fünf Jahren. In den meisten Fällen starben die Betroffenen aufgrund einer Überdosis Heroin, häufig in Verbindung mit Alkohol oder Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Eine genaue Todesursachenstatistik für 2008 liegt jedoch noch nicht vor.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, forderte angesichts der jüngsten Zahlen, unter anderem die Einrichtung von Drogenräumen sowie eine qualitativ gestützte Substitutionstherapie mit Methadon oder Diamorphin. In Städten, die Drogenkonsumräume in einschlägigen Vierteln eingerichtet hätten, sei die Zahl der Todesfälle zurückgegangen, so die SPD-Politikerin.

Auch die Zahl der vom Bundeskriminalamt registrierten erstauffälligen Konsumenten harter Drogen ist 2008 um 3 Prozent von 18.620 auf insgesamt 19.203 Personen gestiegen. Insbesondere bei den synthetischen Drogen Amphetamin, LSD und Ecstasy wurden Steigerungen festgestellt (7 bis 9 Prozent). Auch bei Kokain war eine Zunahme (+ 4 Prozent) zu verzeichnen, während die Entwicklungen bei Heroin (– 6 Prozent) und vor allem bei Crack (– 30 Prozent) und kristallinem Methamphetamin (– 22 Prozent) deutlich rückläufig waren.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.