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PKV will sich aus Präventionsgesetz freikaufen

BERLIN (ks). Die private Krankenversicherung (PKV) hat angekündigt, sich freiwillig in einem breit angelegten Präventionsprojekt zur Bekämpfung von Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen zu engagieren. Dafür werde sie im Startjahr zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes Reinhold Schulte am 22. Februar in Berlin. Voraussetzung sei allerdings, dass die privaten Kassen aus dem geplanten Präventionsgesetz herausgehalten werden.

Mit dem neuen Projekt wollen die Privaten ihr Engagement in der Primärprävention "signifikant ausbauen". Bereits seit 2005 stellen sie der HIV/Aids-Prävention jedes Jahr 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die gesundheitlichen Folgen von Alkoholmissbrauch im Entwicklungsalter sind für die PKV ein bedeutendes Problem. Häufig werde in dieser Zeit das Verhaltensmuster für eine Alkoholsucht im Erwachsenenalter "gelernt". Vorrangiges Ziel des Präventionskonzeptes der PKV sei daher, den Alkoholkonsum von Jugendlichen zu senken und einer späteren Alkoholsucht entgegenzuwirken.

Schulte betonte, dass die PKV auf eine freiwillige Lösung für eine nachhaltige Stärkung der Primärprävention setze. Sie übernehme mit diesem weiteren großen Präventionsprojekt ihre gesellschaftspolitische Verpflichtung in der Primärprävention – nicht zuletzt auch deswegen, weil sie überzeugt ist, dass eine verpflichtende Einbindung der PKV in ein Präventionsgesetz verfassungsrechtlich nicht möglich ist. Derzeit sieht der koalitionsintern noch immer umstrittene Gesetzentwurf allerdings eine Beteiligung der Privaten vor.

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