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Was Katzen mit Schizophrenie zu tun haben

Dass Schizophrenie-Patienten auffällig häufig Antikörper gegen Toxoplasma gondii besitzen, und dass dieser Zusammenhang besonders deutlich ist, wenn die Infektion vor dem Auftreten der Schizophrenie erfolgte, konnte Robert Yolken von der Johns Hopkins University in seiner aktuellen Studie zeigen.

Toxoplasma gondii ist ein Parasit, der im Darm von Katzen lebt und über deren Kot auf andere Tiere und den Menschen übertragen werden kann. Die Infektion verläuft meist unbemerkt, Parasitenzellen können jedoch lebenslang im Körper überdauern.

Yolken untersuchte nun konservierte Blutproben von 180 an schwerer Schizophrenie erkrankten Militärangehörigen. Demnach waren 13 Patienten bereits vor der Schizophrenie-Diagnose an Toxoplasmose erkrankt und wiesen Antikörper im Blut auf. Bei gesunden Militärangehörigen dagegen konnte diese Infektion bei nur fünf Prozent festgestellt werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Infektion mit Toxoplasma gondii das Risiko für Schizophrenie um ein Viertel erhöht, wenn sie vor dem Ausbruch der Schizophrenie erfolgte.

Warum der Parasit eine Schizophrenie begünstigt, ist noch unklar. Ungeachtet dessen wollen Yolken und Kollegen den Einsatz hoch dosierter Wirkstoffe gegen den Parasiten auf den Zustand der Patienten testen.


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Quelle: Yolken, R. et al.: Am. J. Psych. 165, 99-106 (2007).

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