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Drogerien machen Apotheken zunehmend Konkurrenz

BERLIN (ks). Die öffentliche Apotheke bleibt für Patienten, die rezeptfreie Arzneimittel kaufen wollen, die Anlaufstelle Nummer 1. Allerdings stehen immer mehr Menschen auch anderen Verkaufsstätten, insbesondere Drogerien, aufgeschlossen gegenüber.

Nach einer aktuellen Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG haben 93 Prozent der Bundesbürger schon einmal in der Apotheke rezeptfreie Medikamente erstanden – 97 Prozent können sich dies auch künftig vorstellen. Ihnen ist vor allem die Beratung in der Apotheke wichtig – 82 Prozent schätzen diese beim Kauf verschreibungsfreier Arzneimittel.

Drogerien auf Platz 2

Drogeriemärkte rangieren als Ort zum Kauf rezeptfreier Arzneien an zweiter Stelle: 33 Prozent der Befragten haben hier schon Medikamente erstanden – im Jahr 2004 waren dies noch 20 Prozent. Für die Zukunft können sich 55 Prozent vorstellen, nicht-verschreibungspflichtige Präparate in der Drogerie zu kaufen. Fast ebenso viele würden im Reformhaus Arzneimittel kaufen – bislang haben dies 23 Prozent getan. Über eine Versandapotheke haben der Umfrage zufolge bereits 13 Prozent schon einmal rezeptfreie Präparate bezogen. Auch hier hat sich die Aufgeschlossenheit beständig erhöht: 2004 gaben noch lediglich zwei Prozent an, über eine Versandapotheke OTC-Präparate gekauft zu haben, ein Jahr später waren es vier Prozent, 2006 bereits acht Prozent. Für die Zukunft zeigen sich 44 Prozent gegenüber diesem Bezugsweg prinzipiell offen. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln favorisieren die Bürger jedoch eindeutig die Präsenzapotheke: Im vergangenen Jahr bezogen lediglich fünf Prozent der Befragten ihre verschreibungspflichtigen Arzneimittel im Wege des Versandes, in den Jahren zuvor waren es vier bzw. drei Prozent. Allerdings wächst auch hier die grundsätzliche Akzeptanz: 19 Prozent können sich vorstellen, rezeptpflichtige Medikamente künftig bei einer Versandapotheke zu bestellen.

Erst in die Apotheke, dann zum Arzt

Der Studie zufolge verzichten auch immer mehr Menschen bei kleineren Beschwerden auf den Arztbesuch und lassen sich zunächst in der Apotheke beraten: Waren es 2003 noch 56 Prozent, die dieser Aussage zustimmten, so stieg diese Zahl über die folgenden Jahre beständig auf 65 Prozent im Jahr 2007. Allerdings stehen immer mehr Menschen auch anderen Verkaufsstätten, insbesondere Drogerien, aufgeschlossen gegenüber.

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