DAZ aktuell

Drogenbeauftragte will Angebote für Raucher erweitern

BERLIN (ks). Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, will, dass Nichtrauchen zum Normalfall in Deutschland wird. Dabei helfen aus ihrer Sicht nicht nur Rauchverbote – auch die Ausstiegsangebote müssen stimmen. Anlässlich des Startschusses für "Rauchfrei 2008" kündigte sie ein "Nationales Aktionsprogramm Tabakprävention" an.

Die SPD-Politikerin freut sich über den "fast körperlich spürbaren" Stimmungswechsel: Auch wenn es hierzulande noch rund 20 Millionen Raucher gibt – es werden immer weniger. Zahlen gibt es zwar nur für Jugendliche, doch auf die ist Bätzing besonders stolz: Unter den 12- bis 17-Jährigen ist die Raucherquote von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 18 Prozent im Jahr 2007 zurückgegangen. Ihr nächstes Ziel ist eine Quote unter 17 Prozent. Derzeit arbeitet ihr Haus an einem Aktionsplan, der ein Bündel an Maßnahmen – insbesondere zu Prävention und Entwöhnung – vorsieht und im Laufe des Jahres vorgestellt werden soll.

Dass es mit der Umsetzung der Rauchverbote in der Gastronomie mancherorts noch hapert, ist Bätzing bewusst. Dies sei eine Folge der teilweise eingeräumten Übergangsfristen, die die Wirte derzeit noch vor Bußgeldern schützen. Doch sie ist überzeugt, dass Nichtraucher schon jetzt soziale Kontrolle ausüben.

Als nächstes möchte Bätzing rauchfreie Zonen in Stadien sehen. Denn "Sport und Rauchen vertragen sich nicht". Trotz der schlechten Erfahrungen mit der Gastronomie, setzt sie dabei zunächst auf freiwillige Vereinbarungen. Die Vereine und der Deutsche Fußball-Bund seien hier in der Pflicht. Führe dies nicht zum Ziel, müssten die Länder notfalls auch mit Gesetzen einschreiten, so Bätzing.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.