Prisma

Thrombose im Kopf

Der Verschluss einer Vene im Gehirn ist selten, aber lebensgefährlich. Als auslösende Faktoren werden hormonelle Veränderungen, Infektionen oder Medikamente benannt. Aktuellen Studien zufolge kann auch eine neu entdeckte Variante eines Blutgerinnungsgens ursächlich für eine Hirnvenenthrombose sein.

Ist der Blutabfluss im Gehirn behindert, staut sich die Flüssigkeit und das Hirngewebe schwillt an. Durch den steigenden Druck leidet der Betroffene unter Kopfschmerzen, Übelkeit oder Sehstörungen bis hin zu Krampfanfällen. Die Behandlung besteht in einer möglichst frühzeitigen Auflösung des Blutgerinnsels. Wie es zum Verschluss kommen kann, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neurologen der Universitätsklinik Heidelberg untersuchten Patienten neben den bekannten Auslösern auch auf einen möglichen Gendefekt. Sie verglichen das Erbgut von 201 gesunden Personen mit dem von 78 Patienten mit einer Hirnvenenthrombose. Dabei fanden sie eine neue Variante eines Gens, das für die Produktion des Blutgerinnungsfaktors XII mit verantwortlich ist. Knapp 17% der Patienten wiesen in ihrem Erbgut die Modifikation auf. Bei den gesunden Probanden waren es nur 5,5%.

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Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 2/2008

 

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