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Schavan plant Deutsches Demenzzentrum

BERLIN (ks). Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat vergangene Woche die Gründung eines Deutschen Demenzzentrums angekündigt. Es soll als ein neues Zentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft entstehen. "Damit stellen wir uns der großen gesellschaftspolitischen Herausforderung angesichts der steigenden Lebenserwartung und der demographischen Entwicklung der Bevölkerung", erklärte die Ministerin.

Unter dem Dach des "Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen" soll nach dem Willen Schavans eine wirksame, international führende Forschung zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson zusammengeführt und etabliert werden. Dazu sollen einem sogenannten Kern-Zentrum bundesweit einige Partner-Institute in und außerhalb von Universitäten angegliedert werden. Schavan hat nun den Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft, Prof. Jürgen Mlynek, beauftragt, eine Arbeitsgruppe zu berufen, um ein Konzept zur Gründung des Zentrums zu erarbeiten. Dieses soll unter anderem die Aufgaben des Zentrums und die Zusammenarbeit mit seinen Partnereinrichtungen definieren sowie Standort-Vorschläge unterbreiten.

Bis zu 60 Mio. Euro jährlich vom Bund

Schwerpunkte des Zentrums werden laut Ministerium die Erforschung von Krankheitsursachen, Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung, die Entwicklung wirksamer Therapien und die besten Formen der Pflege und Versorgung sein. Die enge klinische Anbindung solle sicherstellen, "dass die Forschung für den Menschen im Mittelpunkt steht", sagte Schavan. Ihr Haus stellt zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt 50 bis 60 Millionen Euro pro Jahr für das Zentrum und seine Partner zur Verfügung. Demenzen gehören zu den häufigsten und folgenschwersten neurodegenerativen Erkrankungen. In Deutschland leiden derzeit rund eine Million Menschen über 65 Jahren an den Folgen einer Demenz, die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei etwa 200.000 pro Jahr.

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