DAZ aktuell

Kassenärzte für Gesundheitsfonds

BERLIN (ks). Neun Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) haben sich Ende Januar in einer gemeinsamen Erklärung für die konsequente Einführung des Gesundheitsfonds ausgesprochen. Komme der Fonds nicht, sei die flächendeckende, wohnortnahe ambulante medizinische Versorgung in der bisherigen hohen Qualität nicht mehr deutschlandweit zu gewährleisten. Der NAV-Virchow-Bund distanzierte sich von der Erklärung.

"Der für 2009 vorgesehene Gesundheitsfonds ist bei konsequenter Umsetzung ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zur Sicherung der Finanzierung des Gesundheitswesens", heißt es in der Erklärung der KV-Vorsitzenden von Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Niveau der medizinischen Versorgung in allen Ländern der Bundesrepublik sei nur zu halten, wenn erstens für bestimmte Leistungsbereiche mehr Geld zur Verfügung gestellt und zweitens die Verteilung des vorhandenen Geldes neu geordnet werde. "Beide Ziele können, wenn auch unter erheblichem Aufwand, mit dem Gesundheitsfonds erreicht werden. Hierzu gibt es derzeit keine umsetzbare sinnvolle Alternative", so die KV-Chefs.

Der NAV-Virchow-Bund hat für diese Erklärung kein Verständnis: Mit ihrem Appell, "den Gesundheitsfonds auf Biegen und Brechen einzuführen, verabschieden sich diese KVen endgültig von der Interessenvertretung der niedergelassenen Ärzte", so der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Klaus Bittmann. Diese KVen hätten immer noch nicht begriffen, "dass der von ihnen verteilte Kuchen immer weiter zusammen fällt". Mit der Behauptung, der Fonds sei eine "realistische Chance die chronische Unterfinanzierung im System zu beenden" streuten sie ihren Ärzten Sand in die Augen. Bittmann ist überzeugt: "Das Geld wird hinten und vorne nicht reichen".

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.